Die Kellys kommen gern nach Rostock

Nächtlicher Stadtbummel mit zwei singenden Schwestern: Die Mitglieder der Kelly-Family Kathy und Patricia Kelly kommen im Dezember gemeinsam mit ihrem Bruder Paul mit einem Weihnachtsprogramm nach Rostock. Jetzt sind sie unterwegs, um ihre Tournee zu bewerben. Nach Rostock kommen sie dabei immer wieder besonders gern. „Die Stadt spielt eine große Rolle für uns“, sagt Kathy. „Wir waren damals noch klein, als wir im Sommer vor dem Hotel Neptun auf einer Holzbühne gespielt haben“, erinnert sie sich. Dort habe sich ihr jüngster Bruder Angelo in seine Kira verliebt. „Die Warnemünder Kinder kamen zum Spielen an den Strand und Angelo hat sich im darauffolgenden Jahr schon auf Kira gefreut. Wir durften es nur nicht verraten, dass er verliebt war“, erinnert sich Kathy, die älteste Schwester der Kelly-Family. „Das stimmt nicht ganz, ich habe noch zwei ältere Geschwister, die aber nicht mit in der Band gespielt haben“, korrigiert sie. Insgesamt besteht die Familie aus zwölf Geschwistern — sieben Jungs, fünf Mädchen. „Wir sind eine ganze Fußballmannschaft“, sagt Kathy. Jedenfalls habe Angelo später unter anderem den Erfolgshit „I can‘t help myself“ speziell für Kira geschrieben. „Auch das durften wir nie verraten“, sagt Kathy. Inzwischen hat Angelo seine Kira geheiratet, und die beiden haben vier Kinder. „Die sehen auch aus wie Rostocker“, sagt Patricia. „So edel und schön — das muss von der Seeluft und der Sonne kommen.“ „Überhaupt, die Rostocker haben sich uns Kellys geklaut“, bemerkt Patricia lachend. Auch das Schiff „Santa Barbara Anna“ gehöre schließlich der Familie. Joey Kelly ist offiziell der Eigner. „Wir wollten damals damit nach Irland segeln, aber es war so ein schlimmer Sturm, dass wir es nur bis nach Wales geschafft haben“, erinnert sich Patricia. „Wir waren alle seekrank und froh, wieder an Land zu sein.“ — „Ich weiß noch, dass ich aufpassen musste, dass niemand über Bord geht“, fügt Kathy hinzu. Die beiden lachen herzlich. Schön sei es, dass das Schiff in Rostock liege und immer noch fahre. Es gibt kaum eine Großstadt in den neuen Bundesländern, in denen die Kelly-Family in den 80er- und 90er-Jahren nicht aufgetreten ist. „Wenn wir dorthin zurückkehren, kommen anfangs so flüchtige Erinnerungen“, sagt Kathy. Aber meist wisse sie genau, wo das Rathaus stehe. Nach einem kurzen Einkaufsbummel ist ihr auch die Rostocker Innenstadt wieder vertraut. Am 9. Dezember kommen die beiden wieder. „Wir geben 14 Konzerte in drei Wochen“, sagt Patricia. Zu hören sind dann internationale Weihnachtslieder. „Die spanischen Lieder sind ganz anders als die deutschen“, erklärt sie. „Das sind sehr lebendige und fröhliche Stücke.“ Aber natürlich werde es auch „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ und „Leise rieselt der Schnee“ zu hören geben sowie die französische Version von „Stille Nacht“. Das Ganze wird begleitet von Klavier, Percussion, Cello, Akkordeon, Geige, Gitarre und Harfe. Drei Musiker reisen mit den Kellys. Bruder Paul bringt außerdem seine 200 Jahre alte Drehleier und einen Dudelsack mit. Und vielleicht auch Honig. „Er hat in Irland sieben Kinder und 70 Bienenstöcke“, erzählt Patricia. Außerdem werde er Lieder in keltischer Sprache singen. Tickets „Folge dem Stern“ heißt das weihnachtliche Programm, das die Geschwister Patricia, Kathy und Paul Kelly am 9. Dezember ab 20 Uhr in der Rostocker Nikolaikirche präsentieren. Zu hören sind internationale Weihnachtslieder in deutscher, spanischer, englischer, französischer und keltischer Sprache sowie auf Latein. Karten für das Konzert gibt es für 36 Euro im Service-Center der OSTSEE-ZEITUNG oder am Service-Telefon ☎ 0381/383030 17. In der Nikolaikirche ist freie Platzwahl. Rostock statt London: 81-Meter-Turm steht Es weihnachtet allmählich in der Innenstadt. Die ersten der rund 250 Schausteller und Händler des Rostocker Weihnachtsmarktes werden in dieser Woche ihre Buden aufbauen. Der im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt des diesjährigen Marktes steht bereits: Mit 81 Metern ist der City Skyliner die höchste mobile Aussichtsplattform der Welt. „Der Aussteller hatte die Wahl zwischen London und dem Rostocker Weihnachtsmarkt. Er hat sich für uns entschieden“, erklärt Heiko Lange, Leiter des Veranstaltungsbüros des Großmarktes. „Rostock war schon rein logistisch die bessere Entscheidung“, erklärt Christoph Loosen von der Skyline GmbH. „270 Tonnen müssen erst mal transportiert werden.“ Dass der Rostocker Weihnachtsmarkt in jedem Jahr neue spektakuläre Überraschungen für seine Besucher bereithält, ist wohl der Grund für seinen Titel als „Größter im Norden“. Seit Jahren kommen Schausteller, Händler und Besucher nicht nur aus 15 deutschen Bundesländern, sondern auch aus den Niederlanden, Polen, Litauen, Finnland und Schweden. „Wir wollten den City Skyliner eigentlich schon im letzten Jahr zur Hanse Sail haben“, erzählt Heiko Lange. Zum Weihnachtsmarkt habe es nun endlich geklappt. „Ich bin auch selbst schon damit gefahren. Auf dem Hamburger Dom.“ Bei der Testfahrt konnte sich der Rostocker davon überzeugen, dass der City Skyliner kein typisches Schaustellergeschäft ist. „Da haben Sie kein Kreischen. Es ist alles sehr geräuscharm und langsam. Ohne Schaukeln und Rütteln“, berichtet Lange. Ganze sieben Minuten dauert eine Fahrt. „Es ist eine Attraktion, die für die ganze Familie gedacht ist“, sagt Christoph Loosen. Durch die abgeschlossene Gondel und barrierefreie Zugänge gebe es keinerlei Beschränkungen für das Fahrgeschäft, erklärt auch Heiko Lange. Damit während der Fahrt keine Langeweile aufkommt, erklären Tonbandansagen, was genau die Fahrgäste während ihrer Reise in 72 Metern Höhe von der Rostocker Skyline zu sehen bekommen. „Bei gutem Wetter wird man sogar bis nach Warnemünde sehen können“, sagt Lange stolz. Dass die 270 Tonnen Stahl des Turms auf der Winterkirmes am Hermann-Duncker-Platz überhaupt stehen dürfen, musste der Großmarkt erst einmal prüfen lassen. „Es war ein großer Aufwand. Gemeinsam mit den Ämtern musste ein Bodengutachten erstellt werden“, berichtet Heiko Lange. Am 24. November wird der größte Weihnachtsmarkt Norddeutschlands seine Tore öffnen. „Es wird in diesem Jahr noch einige weitere Überraschungen geben“, verrät Heiko Lange vorab. Nele Reiber Ove Arscholl

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