Trainer Ronny Susa war schon während des Spiels bedient. Der 39-Jährige wirbelte in der ersten Halbzeit aktiv an der Seitenlinie. Er gab seiner Elf immer wieder Anweisungen, lobte und kritisierte. Doch nach der Pause verfolgte Susa das Geschehen meistens wortlos und im Sitzen. Die Unzufriedenheit über den Auftritt seines Teams war dem Coach von Fußball-Landesligist Doberaner FC anzusehen. Die Münsterstädter (4. Tabellenplatz) kamen am Sonnabend im Heimspiel gegen den Hagenower SV (9.) nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus.
„Uns hat die Durchschlagskraft im Angriff gefehlt. Das war zu wenig“, kritisierte Ronny Susa seine Mannschaft. Und tatsächlich fehlten den Hausherren gegen tief stehende und defensiv ausgerichtete Gäste sowohl das Tempo als auch die Ideen, um die West-Mecklenburger auszuspielen.
André Grenz trifft zum 32. Mal
Dabei ging der Doberaner FC, der über weite Strecken das Geschehen auf dem Kunstrasenplatz am Busbahnhof bestimmte, früh in Führung. Torjäger André Grenz war nach einem Querpass von Mittelfeldspieler Christopher Reinisch per Kopf zur Stelle und erzielte das 1:0 (17.). Für den 29-jährigen Stürmer war es bereits der 32. Saisontreffer. Die Torschützenliste führt er nun gemeinsam mit Hannes Komoss vom FC Schönberg 95 an, der beim 10:1-Erfolg seiner Mannschaft am Sonntag gegen den FC Seenland Warin sechs Tore erzielte.
Doch in der Folge wurden die feldüberlegenen, aber selten torgefährlichen Bad Doberaner zu nachlässig. Sie leisteten sich mehrere leichtsinnige Fehler und Ballverluste. Einen davon bestraften die Hagenower und kamen nach einem Konter durch Marcel Konrad zum überraschenden Ausgleich. Beim Stand von 1:1 wurden dann auch die Seiten gewechselt.
Es mangelt an Spielwitz
Besonders in der zweiten Halbzeit fehlte dem Doberaner FC dann der Spielwitz, um doch noch zum Sieg zu kommen. Die besten Chancen auf den zweiten Treffern vergaben Felix Engert und André Grenz. So musste sich die DFC-Elf mit einem Remis zufrieden geben.
Für die Mannschaft von Trainer Ronny Susa war es die zweite Partie ohne Sieg und nach dem 1:2 am Mittwoch beim SV Warnemünde, als ebenfalls eine Führung verspielt wurde, ein weiterer Rückschlag im Rennen um den dritten Tabellenplatz.
DFC vor lösbaren Aufgaben
Der Rückstand auf die SG Dynamo Schwerin (58 Punkte) beträgt nun vier Zähler. Allerdings haben die Doberaner fortan zwei machbare Aufgaben zu bewältigen. Am kommenden Sonnabend (14 Uhr) werden sie beim abgeschlagenen Tabellenletzten FC Seenland Warin zu Gast sein, der schon als Absteiger feststeht. Gut eine Woche später geht es dann gegen den Lübzer SV (11. Platz, 29 Punkte), ehe es am Saisonende zum direkten Duell zwischen der SG Dynamo Schwerin und dem DFC kommen wird.
Doberaner FC: Scheibner – Garske, Capito, Dowe, Wähnke – Reinisch, Eulner (65. Rosenkranz), Wiencke (65. Baor), Kozlowski (80. Düsing) – Engert, Grenz.
Tore: 1:0 Grenz (17.), 1:1 Konrad (28.). Schiedsrichter: Andreas Jenßen (Vegast). Zuschauer: 70.
Tommy Bastian