Ehemalige Lagerinsassen kommen zur Einweihung

Darüber informierte gestern Abend Jürgen Dudek (Rostocker Bund), Vorsitzender des Ortsbeirates Markgrafenheide. „Der Termin ist erst einmal nur ein Arbeitstermin. Ich gehe aber davon aus, dass wir ihn für eine würdige Veranstaltung festhalten können“, sagte er gestern in der öffentlichen Beiratssitzung. Gemeinsam mit dem FDP-Kreisvorsitzenden Rolando Schadowski und der Rostocker Geschichtswerkstatt will der Ortsbeirat durch den Gedenkstein ein Stück wichtiger Ortsgeschichte vor dem Vergessen bewahren. Schadowski hatte die Organisation der Vorarbeiten für den Gedenkstein übernommen, weil er vor zwei Jahren — als die Idee geboren wurde — noch Mitglied im Markgrafenheider Ortsbeirat war. Inzwischen sind alle behördlichen Hürden genommen worden. Die Kosten übernehmen Sponsoren. Der Stein bekommt seinen Platz neben dem Osteingang zum Marinestützpunkt. Höhepunkt des Einweihungsaktes wird aller Voraussicht die Teilnahme dreier noch lebender ehemaliger Gefangener dieses Lagers sein. Die drei Franzosen sind heute etwa 90 Jahre alt. Zur Finanzierung ihres Besuches hat die Geschichtswerkstatt eine Förderung durch den Bund beantragt. Dudek berichtete auch über den Versuch einer Kontaktaufnahme zum Marinestützpunkt, der dieser Tage angeschrieben wurde mit der Bitte, die Organisation des Festaktes am 4. Mai zu unterstützen. Auf der Wunschliste der Organisatoren steht ein Zelt, das durch die Marine an diesem Tag zur Verfügung gestellt werden könnte. Für die Gäste aus Frankreich soll ein Programm organisiert werden, das ihnen Rostock von einer völlig anderen Seite vorstellt, als sie die Stadt möglicherweise noch in Erinnerung haben. Geplant ist unter anderem ein Besuch im Rathaus mit Eintrag ins Ehrenbuch sowie ein Empfang durch die Bürgerschaftspräsidentin. Buch brachte die Erinnerungen zurück Auslöser der Initiative für den Gedenkstein war das Buch „B. 304: Französische Geistliche in einem Rostocker Kriegsgefangenenlager — Eine Chronik 1941-1945“ (ISBN 3-937179-34-8) von von Arnaud Liszka, Reno Stutz, Michel de Gastines und Florian Ostrop. Es erschien 2003 und wurde fortan bei verschiedenen Gelegenheiten vorgestellt. Als Problem stellte sich die genaue Bestimmung des Standortes heraus, an dem das Gefangenenlager stand. Beste Orientierung lieferte eine Entfernungsangabe. Betreutes Wohnen in der Heide Eine Diskussion um eine Wohnanlage für altersgerechtes und betreutes Wohnen löste gestern Abend der Bericht von Heinz Käkenmeister, Sprecher des Seniorenbeirates der Hansestadt, im Ortsbeirat aus. Der Markgrafenheider Henry Klützke stellte die Frage in den Raum, ob mittelfristig mit einer solchen Wohnanlage im Ort zu rechnen sei. Er selbst sehe einen großen Bedarf danach. Beiratsvorsitzender Jürgen Dudek (Rostocker Bund) verwies auf einen Vorstoß, der allerdings schon einige Jahre zurückliegt. „Damals haben wir mit der Wiro darüber diskutiert“, erinnerte er. Zu der Veranstaltung seien zwar so viele Manschen gekommen, dass die Plätze bei Weitem nicht reichten. „Als aber kurz darauf eine Bedarfsermittlung gemacht wurde, zeigte sich, dass der Bedarf gegen Null ging“, so Dudek. Bauunternehmer Irmin Stintzing, der zurzeit das frühere Ostseeferienzentrum im Ort zu einem modernen Strandresort umbaut, hielt jedoch mit seinen Erfahrungen aus Diedrichshagen dagegen. „Dort haben wir im Ortszentrum solche Wohnungen, die von einem Pflegedienst betrieben werden“, sagte er. Und er wisse, dass die Warteliste sehr lang sei. Stintzing ist überzeugt, dass sich ein Investor finde, wenn ein Grundstück konkret für eine solche Wohnanlage ausgewiesen werde. Dafür, dass es nach der Veranstaltung mit der Wiro keinen Bedarf gab, hat Stintzing eine einfache Erklärung. „Damals ging es offenbar um den Umbau vorhandenen Mietwohnungen. „Wenn Sie so an die Sache herangehen, wird es am Ende so teuer, dass es keiner bezahlen kann“, sagt er. Stintzing halte einen Neubau für sinnvoller. Dudek erklärte, dass der Bebauungsplan für den Ort eine solche Einrichtung zulassen würde. Käkenmeister beauftragte er, im Seniorenbeirat zu beraten, wie mit diesem Thema umgegangen werden sollte. Achim Treder Achim Treder

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