Ein Haus versinkt im Schwanenteich

Ein Haus soll fliegen lernen, um anschließend versenkt zu werden: Am Schwanenteich fanden gestern die Proben zur Installation eines Kunstprojektes von Tea Mäkipää in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Rostock statt. In ihrer Kunstreihe „Atlantis“ lässt die Finnin lebensecht wirkende Wohnhausmodelle auf der Wasseroberfläche von Seen oder Flüssen schwimmen und dabei wirken, als würden sie gerade untergehen. „Ich versenke dieses kleine, komfortable Heim und es wird aussehen, als gehe das Leben darin einfach weiter“, sagt Mäkipää. Dieses Projekt solle die Ignoranz demonstrieren, die die Menschen bei Themen wie der globalen Erwärmung zeigen. „Obwohl sie wissen, was mit der Welt passiert, tun sie wenig oder nichts, um etwas zu verändern“, erklärt Mäkipää. Gemeinsam mit jungen Helfern aus der Lehrwerkstatt der Neptunwerft baute die Künstlerin in den vergangenen Wochen vor der Kunsthalle Rostock das Gerüst des Hauses aus Aluminiumstreben zusammen und verkleidete die Fassade mit Hartfaserplatten. Gestern wurde mit Hilfe eines Krans des Service-, Transport- und Technik-Unternehmens Bestt geprobt, ob das Gestell mit der nötigen Balance angehoben und auf einen Ponton im Wasser gesetzt werden kann — mit negativem Ergebnis. Um die schräge Konstruktion in der Waage zu halten, fehlte es dem Aluminiumhaus an Stabilität und Verankerungspunkten. Ein Unterbau für das Gerüst und ein größerer Kran müssen her, erklärt Christof Kraft von der Kunsthalle Rostock, der das Projekt betreut. „Ich bin froh, dass wir heute die Probe gemacht haben. So konnten wir feststellen, dass es noch einige Problemstellen gibt“, sagt die Künstlerin. Das Atlantis-Objekt von Tea Mäkipää ist Teil der Ausstellung „Nature and More“, in der verschiedene Werke von insgesamt neun zeitgenössischen finnischen Künstlern gezeigt werden. In der kommenden Woche soll Mäkipääs Haus fertig werden. Aus Klebefolien, die durch das Printzentrum Rostock bedruckt werden, entsteht die Struktur der Wände. „Das Haus wird eine für Rostock typische Ziegelsteinfassade bekommen“, verrät Tea Mäkipää. Ein Dach aus Blechplatten von Riedelsche Dachbaustoffe schließe das Ganze dann ab, fügt Christof Kraft hinzu. Ende nächster Woche wird das Kunstobjekt planmäßig zu Wasser gelassen und soll für etwa ein Vierteljahr im Schwanenteich schwimmen. „Ich habe schon in einigen Ländern solche Häuser installiert, aber noch nicht in Deutschland. Deshalb ist dieses Projekt für mich besonders wichtig“, sagt die Künstlerin. Außerdem sei sie von der Hansestadt und vor allem von der Rostocker Kunsthalle sehr begeistert, erklärt Mäkipää. „Die Mitarbeiter haben sehr geholfen, haben Sponsoren gefunden und mit Unternehmen Sonderpreise ausgehandelt,“ lobt die Finnin und fügt dankbar hinzu, dass ihr das große Interesse der Unterstützer ein gutes Gefühl gebe. Ausstellung: „Nature and More“, noch bis zum 14. September in der Kunsthalle Rostock, Hamburger Straße 40. Täter brechen in Discounter ein Zwei Täter, die gestern früh in einen Lebensmitteldiscounter in Evershagen eingestiegen sind, flüchteten ohne Beute. Wie die Polizei mitteilt, habe die Alarmanlage die Männer offenbar so erschreckt, dass sie sofort das Weite suchten. Die Täter waren über das Dach in den Markt in der Bertholdt-Brecht-Straße eingedrungen. Mit Betreten der Lagerräume wurde Alarm ausgelöst. Einer der Männer warf mit einem Feuerlöscher eine Fensterscheibe ein, um ins Freie zu gelangen. Laut Zeugenaussagen flüchteten die Täter in Richtung Stadtautobahn. Die Polizei ermittelt. Nele Reiber

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