Empor lässt die neue Arena strahlen

Kampfansage Richtung 1. Bundesliga: Der Handballclub Empor Rostock will sich eine hübsche Heimstatt nach dem Vorbild der Allianz-Arena in München bauen. Im Herbst soll nach OZ-Informationen am Werftdreieck Baubeginn sein für eine Halle mit 2500 Zuschauerplätzen. Neben der Halle könnte ein Parkhaus mit 1000 kostenfreien Stellplätzen entstehen. Geplante Gesamtkosten: zwölf bis 14 Millionen Euro. Das „Jugend- und Sportcentrum HC Empor“ — so der Arbeitstitel — wäre ein Meilenstein auf dem Weg der Rostocker in die 1. Bundesliga. Ein jahrelanger Traum ginge in Erfüllung: Spiele der stärksten Handballliga der Welt an der Warnow. „Es soll eine reine Sporthalle werden“, erklärt Jens Gienapp, Geschäftsführer des HC Empor Rostock. Mehr wolle er derzeit nicht zum Projekt verraten, auf Nachfrage bestätigt er aber auch den Standort: Demnach schmiegt sich die neue Empor-Arena auf Architektenplänen an die Werftstraße und die Straße Am Kayenmühlengraben. Der Clou: Die neue Empor-Halle hat große Ähnlichkeit mit der Allianz-Arena in München, wo Fußball-Bundesligist FC Bayern seine Heimspiele bestreitet. Wie in München könnte die Arena in den Vereinsfarben leuchten: Blau und Gelb glänzt es am Werftdreieck, wenn die Empor-Handballer Tore werfen. „Das ist nicht teuer“, so Gienapp. Innen sehen die Pläne offenbar vor allem Funktionalität vor. Durch Versenken der unteren Zuschauerränge entstehen zwei komplette Handball-Felder nebeneinander. Dies betone die Absicht des Vereins: Mannschaften aller Altersgruppen sollen in der neuen Arena trainieren können; bislang nutzen die Teams verschiedene Hallen im Stadtgebiet verstreut. „Wir denken nicht nur an die erste Mannschaft, sondern auch an den Nachwuchs. Wir wollen eine Halle, die auf uns zugeschnitten ist.“ Dabei könnte der HC Empor Mieter sein; die Halle solle von verschiedenen Geldgebern finanziert werden — ohne öffentliches Geld. Ziel sei es auch, als Verein wieder soweit auszustrahlen, dass junge Talente von Neubrandenburg oder Schwerin nach Rostock wechseln. „Empor hat einen Namen“, so Gienapp. Der Anspruch müsse wieder die 1. Liga sein. Wann dies gelingen könnte, lässt Gienapp offen. Möglicherweise in zwei Jahren. Es sei wichtig, für diesen Schritt gut vorbereitet zu sein: „Die 1. Liga macht dich tot, wenn du nicht gut aufgestellt bist.“ Mit Platz sechs in der gerade beendeten Zweitligasaison ist Empor dem Aufstieg ins Oberhaus nicht fern. Es werde Zeit, dass der Verein strukturell und finanziell mit den sportlichen Leistungen der Männermannschaft „Schritt halten kann“, so Gienapp. Schon zur Saison 2014/15 könnte die neue Arena nutzbar sein. Fest geplant sind wohl auch Räume für Physiotherapie und Ärztebetreuung. Wie in der DKB-Arena sind Logen mit bester Aussicht mietbar. Die neue Arena bette sich in eine neue Strategie der Rostocker Handballer ein: Mit dem jetzigen Etat von etwa einer Million je Saison werde nicht viel mehr drin sein als die Mitte der 2. Bundesliga. Mittelfristig solle sich der Etat verdoppeln, neue junge Spieler sollten angelockt werden (die OZ berichtete). Die Ospa-Arena mit rund 700 Besuchern sei bei Heimspielen fast immer ausgeschöpft, die Stadthallen-Miete zu teuer. Das durchschnittliche Zuschauer-Potenzial bei Heimspielen schätzt Jens Gienapp auf „etwa 2000“. Kein Zufall, dass die neue Halle rund 2500 Plätze haben soll. Damit wäre die Schwelle auch für internationalen Handball überschritten. Der HC Empor träumt von Europa-Cup-Spielen in der Zukunft; heißt als Ziel: Spitzenhandball in der 1. Bundesliga. Das Hallen-Problem 700 Zuschauer passen nur in die Ospa-Arena, in der der HC Empor Rostock derzeit seine Heimspiele austrägt. Oft sind die Spiele tagelang vorher ausverkauft. Bis zu 4000 Handball-Fans bietet die Stadthalle Platz, allerdings lohnt dies laut Verein nur bei wenigen Spielen mit großer Resonanz. Elfmal waren die Männer der HC Empor DDR-Meister im Handball, zuletzt 1987, davon einmal im Feldhandball. Frank Pubantz

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