Enttäuschung nach Absage der N-Joy-Party

Damit hat keiner gerechnet. Die Absage der gestrigen N-Joy-Musikparty am Strand trifft viele unvorbereitet, denn für den Veranstaltungszeitraum am Abend waren eigentlich alle Wetterprognosen ausgesprochen gut. „Das Problem ist, dass es in den vergangenen Tagen zu sehr gestürmt hat und auch am Nachmittag mit Böen zu rechnen ist“, sagt Dennis Winschu von der Agentur „event it“ aus Hannover, die für den Norddeutschen Rundfunk (NDR) viele Großveranstaltungen organisiert. Die Konsequenz und schlechte Nachricht: An der Riesenbühne am Strand kann nicht gearbeitet werden. Die gute Nachricht: „Die NDR 2-Party am Sonnabend kann wie geplant stattfinden“, sagt Winschu. „Das ist schon verdammt ärgerlich“, sagt Claudia Jürgensmeier. Sie steht in ihrem mobilen Imbiss am Strand und schneidet Zwiebeln. Ob die oder der große Ärger die Tränen verursachen, bleibt ihr Geheimnis. Sie erzählt, dass sie extra den weiten Weg aus Damme (Niedersachsen) gefahren sei und die gesamte Kalkulation auf einen zweitägigen Umsatz ausgerichtet war. „Ich habe drei Leute mitgebracht, Hotelzimmer für zwei Nächte gebucht, die Verluste können wir am Sonnabend nicht ausgleichen“, so Claudia Jürgensmeier. Drei junge Leute mit tief in die Gesichter gezogenen Kapuzen stehen vor der Absperrung. „Wir haben gehört, dass alles ausfällt, und jetzt wollen wir nur mal gucken, ob am Sonnabend Party ist“, sagt Jeanette Gust. Das 16-jährige Mädchen hatten sich auf Adel Tawil gefreut. „Vielleicht tritt er ja nun am Sonnabend auf?“, fragt sie. „Nein, das passiert nicht“, nimmt Winschu alle Hoffnungen. Die Künstler vom Freitag hätten natürlich am Sonnabend schon wieder andere Termine, da könne keiner bei der NDR 2-Party dazwischengeschoben werden. Die laufe wie geplant ab. Steffen Löchel füllt am Strand seine Bar auf. Er kommt vom Rostocker „Salsarico“. Man habe zwar keine lange Anreise gehabt, „doch den Ausfall bekommt man an einem Abend nicht rausgearbeitet“, sagt er. Mit insgesamt zwölf Mitarbeitern wollte er dafür sorgen, dass alle schnell zu ihrem Getränk kommen. „Jetzt sind wir natürlich alle sehr enttäuscht, dass die N-Joy-Party abgesagt wurde und setzen auf den Sonnabend“, sagt Löchel. Und diese Party wird auch steigen. „Wir freuen uns auf einen erlebnisreichen Tag morgen und wünschen allen Gästen gute Unterhaltung bei stars@NDR2“, sagt Matthias Fromm. Rostocks Tourismusdirektor geht davon aus, dass trotz der gestrigen Absage „Freiluftveranstaltungen beliebte Publikumsmagneten sind, die es aus touristischer Sicht auch weiterhin geben muss“. Absagen seien wetterbedingt möglich, so Fromm, aber in Rostock, Warnemünde und Markgrafenheide gebe es für die Besucher viele attraktive Angebote. Wenn mal etwas ausfalle, habe dies „keine negativen Auswirkungen auf die Tourismusbranche“, ist Fromm überzeugt. So wie in diesem Jahr, als zur Warnemünder Woche zwei Tage lang alle Veranstaltungen gestrichen werden mussten und „Rostock Rockt“ im Iga-Park nicht stattfinden konnte. • Aktuelle Infos rund um die heutige Strandparty: www.ostsee-zeitung.de Stadt schaltet Lärmtelefon zur Musikparty Die Veranstalter und die Stadtverwaltung bitten alle Gäste der Musikparty am Strand „stars@ndr2 live“ mit öffentlichen Verkehrsmittel anzureisen. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt sperrt die Polizei den Ortskern von Warnemünde komplett ab. Nur die Parkplätze an der Peripherie des Ostseebades können dann noch angefahren werden. Das Live-Musikprogramm von der großen Bühne unterhalb des „Teepotts“ wird den Lärmpegel im ganzen Ort ansteigen lassen. Darum stellt die Tourismuszentrale ein Lärmtelefon unter ☎ 0160 / 8803155 bereit. Anwohner bittet die Tourismuszentrale um Verständnis, wenn es heute etwas lauter am Strand zugeht. Die Veranstaltung endet um 23 Uhr. Thomas Sternberg

Warnemünde - Enttäuschung nach Absage der N-Joy-Party