Fischereihafen feiert Jubiläum mit einem Umschlagrekord

Mit einem Rekordergebnis begeht der Rostocker Fischereihafen (RFH) seinen morgigen 25. Geburtstag. 734000 Tonnen Güter wurden im ersten Halbjahr umgeschlagen, 135 000 Tonnen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und so viel wie noch nie in den ersten sechs Monaten eines Jahres seit 1990. Daniele Priebe, Geschäftsführerin der Rostocker Fracht- und Fischereihafen GmbH, betrachtet das Rekordergebnis als unmittelbare Folge der jüngsten Investitionen in die Hafeninfrastruktur: „Im vergangenen Jahr wurde zum Beispiel ein dritter Hafenmobilkran angeschafft und die Be- und Entladekapazität des Hafens somit deutlich erhöht.“ In einer 4000 Quadratmeter großen Halle direkt an der Kaikante wurden zusätzliche Lagerflächen geschaffen, vor allem für Düngemittel. Neben Getreide und Baustoffen ist auch bei Düngemitteln der Umsatz zweistellig gewachsen. Die umgeschlagene Getreidemenge verdoppelte sich auf mehr als 60000 Tonnen, bei Düngemitteln stieg das Volumen um 30000 auf 130000 Tonnen. Insgesamt überschritt der Fischereihafen im Massengut-Sektor die Viertelmillion- Tonnen-Marke. Im Stückgutbereich ist es traditionell der Holzumschlag, der boomt. Hier gab es einen Zuwachs um 60000 Festmeter auf 463500 Festmeter. Und der Aufwärtstrend hält an: Hafenchefin Priebe erwartet für das laufende Jahr ein Gesamtergebnis von deutlich mehr als 1,3 Millionen Tonnen. In nur zehn Jahren hätte sich damit zum Jahresende der Güterumschlag des Hafens in Marienehe mehr als verdoppelt. Das erfüllt auch Oberbürgermeister Roland Methling (UFR) mit Stolz: „Der Rostocker Fracht- und Fischereihafen hat sich toll entwickelt und die Häfen in Stralsund und Greifswald überflügelt.“ Dass der Fracht- und Fischereihafen „ordentlich schnurrt“, wie Methling es nennt, sei das „Ergebnis beharrlicher, an den Wünschen der Kunden orientierter Arbeit in den vergangenen Jahren und von Investitionen, die wir gemeinsam auf den Weg bringen konnten“. Der am 2. August 1990 gegründete Fracht- und Fischereihafen gehört mit einem Güterumschlag von jährlich mehr als einer Million Tonnen zur ersten Riege der Häfen in Mecklenburg-Vorpommern. Der einstige Basisstandort der DDR- Hochseefischerei setzt heute auf „einen starken Mix im Hafengeschäft“, wie Priebe betont, die derzeit 62 Mitarbeiter, darunter drei Auszubildende, beschäftigt. Aktuell investiert der Hafen in die Erweiterung im nördlichen Bereich. Dort ist mit 110 Meter Kailänge der neue Liegeplatz 27 geplant. Baubeginn ist 2016. An diesen Umschlagplatz schließt sich eine Fläche von 14000 Quadratmetern an, die kürzlich zugekauft wurde. Der Hafen ist auch eines der größten maritimen Gewerbegebiete im Land. Auf dem 52 Hektar großen Gelände haben sich rund 160 Firmen angesiedelt. Die Branchenvielfalt reicht von Schiffsausrüstung über Offshore-Service bis hin zu Einzel- und Großhandel. Fischereihafen mit Tradition 1950 — Gründung des Fischkombinates; 100 Hochseefischer und 45 Landbeschäftigte nehmen ihre Arbeit auf; Baubeginn für Fischereihafen auf dem ehemaligen Gelände der Heinkelwerke; Anlandung des ersten Frischfisches am 19. Juni 1950 am provisorischen Anlandeplatz im Schlachthof Bramow. 1990 — Der größte Teil der Flotte wird verkauft und verschrottet, über 7000 Kombinatsangehörige sind vom Aus betroffen. Am 2. August wird die Rostocker Fischereihafen GmbH gegründet. Die Hansestadt Rostock erwirbt durch Kauf von der Treuhandanstalt die Geschäftsanteile an der Fischereihafen GmbH. Doris Kesselring

Marienehe - Fischereihafen feiert Jubiläum mit einem Umschlagrekord