Für die Sicherheit: Augen auf beim Marteria-Konzert

Gestern Abend Herbert Grönemeyer, am Sonnabend Marteria im Iga-Park — Großeinsatz für die Ordner des ABS Sicherheitsdienstes. „Da sind wir mit 76 beziehungsweise 89 Kräften“, sagt Geschäftsführer Jörg Hübner (50). Zur Absicherung der Bühne, für Einlasskontrolle, Backstage, zum Veranstaltungsschutz. „Beim Helene-Fischer-Konzert im Ostseestadion hatten wir 250 Mitarbeiter im Einsatz“, berichtet der zweite Geschäftsführer Jan Köhler (51). Bei solchen Großereignissen setze ABS auf Hilfe durch geschultes Personal von Partnern in Hamburg und Berlin. Das gelte auch für einige Fußballspiele. Am 1. August 1996 haben Hübner und Köhler die ABS (Alarm-, Bewachungs- und Sicherheitsdienst) GmbH gegründet. Die beiden Rostocker hatten bis zur Wende in der Volksarmee gedient und dann einige Jahre für ein Hamburger Sicherheitsunternehmen gearbeitet. Als dieses übernommen wurde, sind die Männer ausgeschert. „Wir waren jung und dachten, das können wir auch“, erinnert sich Köhler. Mit vier Mitarbeitern und zwei Autos sind sie gestartet. Heute zählt das Unternehmen 400 Kollegen. Zuerst haben sie eine Notrufzentrale aufgebaut, in der heute 3500 elektronische Gefahrenmeldeanlagen aufgeschaltet sind und überwacht werden. Private und gewerbliche Alarmanlagen, Videofernüberwachung, Notrufe aller Art. „Von hier werden alle Einsätze geleitet, alle Mitarbeiter geführt“, erklärt Hübner. Bei Einbruchsalarm wird sofort eine Revierstreife geschickt, die gegebenenfalls die Polizei hinzuruft. „Mit der wir sehr gut zusammenarbeiten“, betont Köhler an dieser Stelle. „Wir tauschen Informationen aus, teilen Auffälligkeiten von Streifenfahrten mit.“ Landesweit hat ABS inzwischen zehn Revierstreifen, drei allein in Rostock. Die elektronische Überwachung reiche bis in den Raum Hamburg und Berlin. „Unser am weitesten entferntes Objekt ist in Ludwigshafen“, sagt Köhler, „da rücken dann im Notfall unsere Partner aus.“ Das Geschäft mit der Sicherheit ist ein weites Feld. Wach- und Werkschutz zählt dazu, den viele Firmen landesweit in Anspruch nehmen, wie die Erndtebrücker Eisenwerke im Seehafen oder die Egger Holzwerke in Wismar. „In Wismar müssen durch uns täglich bis zu 300 Lkw gewogen und kontrolliert werden“, erläutern die ABS-Chefs. Die Tätigkeit der Branche verändere sich immer stärker zum Service hin. Auch das äußere Erscheinungsbild habe sich extrem gewandelt. Die Schwarzen Sheriffs der 1990er Jahre seien Geschichte. „Eine militante Erscheinung will heute keiner“, erklärt Köhler, der seine Männer und etwa 100 Frauen je nach Wunsch des Auftraggebers einkleidet. „Uniform, aber sportlich“, sagt er. Neongelbe Jacken tragen die Ordner bei Hansa-Spielen und anderen Outdoor-Ereignissen. „In der Stadthalle ist Anzug angesagt“, so Köhler. Er legt Wert darauf, dass seine Mitarbeiter nicht nur den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Fünf-Tage-Lehrgang und ein polizeiliches Führungszeugnis vorweisen können. „Wir fordern eine IHK-Sachkundeprüfung, in der vor allem Rechtsthemen abgefragt werden.“ Die Mitarbeiter müssten nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf fit sein. • Info: www.abs-sicherheitsdienst.de Doris Kesselring

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