Fußball, Kicker, Fernsehen: Der Pleitegeier ist sportlich

Billard, Dart, Kicker: Verspielte Abende im Pleitegeier. Das Team vom OZ-Kneipen- und Clubtest hat sich in Teil 13 die Kneipe in der Fritz-Reuter-Straße genauer angeschaut. „Alternative Studentenkneipe“ — so beschreibt sich der Pleitegeier auf seiner Internetseite. Tatsächlich trifft sich dort aber eine vielfältige Mischung aus Besuchern. Mit seiner lockeren Atmosphäre sorgt die Kneipe für außergewöhnliche Begegnungen. Matthias Leppin (24) weiß das aus Erfahrung: „Einmal bin ich mit meiner Gitarre durch die volle Kneipe gelaufen. Dabei habe ich aus Versehen jemanden angerempelt. Statt sich zu beschweren, gab mir der Unbekannte einen Kurzen aus.“ Nicht nur Spendierfreudigkeit, sondern auch Sportlichkeit zeichnet das Publikum aus: Auf zwei Etagen kann der Gast sich beim Billard oder Dart austoben. Besonderer Beliebtheit erfreut sich Tischkicker, von dem es wegen hoher Nachfrage gleich zwei Modelle gibt. Abendliche Herausforderung pur: Schmerzlich erinnert sich Michael Hein (25) an die erste Niederlage in seiner „Kicker- Vita“ im Pleitegeier. Der Azubi erzählt: „Ich war vorher unbesiegt, aber im Pleitegeier gibt es schon eine Hand voll guter Spieler, mit denen man sich regelmäßig messen kann.“ Hein ist Stammgast und besucht den Pleitegeier (umgangssprachlich: „Geier“) im Zweiwochentakt. Damit ist er nicht alleine, wie der Wirt Dorian Moschner erwähnt: „Wir haben viele langjährige Stammgäste, die seit Jahren wöchentlich einkehren und schon von Anfang an dabei sind.“ Der „Geier“ war aber noch nicht immer Anlaufpunkt zu jeder Nachtstunde in der KTV: Los ging es schon 1996 mit der Eröffnung in der August-Bebel-Straße. Erst seit 2001 ist der Pleitegeier im Studentenviertel etabliert. „Die Einrichtung hier ist echt urig und unkonventionell“, sagt Aline Suerdieck (33), die zwar eher selten hier anzutreffen ist, aber gerne mal zu besonderen Anlässen mit Freunden herkommt. Eine aus verschiedenen Metallelementen zusammengesetzte Statue, Wandmalereien, Pokale: Die Stammgäste sind mitverantwortlich für die Einrichtung. Viele der Fussballfanschals und Auszeichnungen stammen von ihnen, denn so sehr die Kneipe mit seinen Stammgästen verbunden ist, so sehr ist sie es auch mit Fußball. Für viele sportliche Live-Übertragungen ist der Pleitegeier ein Anlaufpunkt. Hendrik Seidel kennt die ganz besondere Spezialität des Hauses: „Der Mexikaner hier ist der beste der Stadt.“ Wenn danach der Hunger kommt: Das Angebot mit „Chilli con carne“ oder aufgebackenen Baguettes ist deftig. Das Konzept der Kneipe ist auf Selbstbedienung ausgelegt, was dem Charme dieser so sympathisch offenen Kneipe aber keinerlei Abbruch tut. Die Betitelung „Kultkneipe“ trifft mit Einrichtung und Gästen nur auf wenige Einrichtungen in Rostock so sehr zu wie auf den Pleitegeier.Das zeigt auch das musikalische Programm: Da kommt es vor, dass neben Helge Schneider oder den Kassierern auch „Kiss“ von Prince gespielt wird. Moritz Naumann

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