HSG Warnemünde verspielt Führung und verliert

Als der Schlusspfiff des Schiedsrichters ertönte, wären die Wasserballer der HSG Warnemünde am liebsten im 50-Meter-Becken der Rostocker Neptunhalle abgetaucht. Trotz einer über weite Strecken engagierten Leistung und der 7:5-Halbzeitführung unterlag der Aufsteiger in der 2. Liga Nord dem Vorjahreszweiten White Sharks Hannover II mit 10:16 (3:3, 4:2, 0:7, 3:4). „Im dritten Viertel ist uns das Spiel leider entglitten“, haderte HSG-Spielertrainer Christian Koth (31). „Da sind wir in alte Muster verfallen, haben die Angriffe zu hastig gespielt. Dadurch boten sich den Hannoveranern Kontermöglichkeiten. Diese haben sie genutzt und sind davonzogen.“ Mit 7:0 entschied die technisch hervorragend ausgebildete Truppe aus der niedersächsischen Hauptstadt den Abschnitt für sich. „Im Schlussviertel haben wir alles in die Waagschale geworfen und hätten einen Punkt verdient gehabt. Aber es hat nicht gereicht“, ärgerte sich der enttäuschte Koth. Im ersten Heimspiel der jungen Saison hatten sich die Hausherren vorgenommen, die ersten Punkte einzufahren. Zuvor hatten sie dreimal deutlich verloren. „Trotz der erneuten Niederlage sind wir endlich in der neuen Liga angekommen“, hob HSG-Kapitän Jörg Behlendorf das Positive hervor. „Die ersten drei Spiele waren ernüchternd, deshalb war es diesmal auch eine Kopffrage“, ergänzte das Kluburgestein. „ Ich hatte fest an einen Heimsieg geglaubt. Einige Spieler hielten dies für etwas weit hergeholt, aber spätestens zur Halbzeit haben das alle im Team kapiert.“ Vielleicht war es die sogenannte Angst vor dem Gewinnen, die die Gastgeber anschließend zu nervös agieren ließ. Die Warnemünder gaben das Spiel leichtfertig aus den Händen, weil sie sich den einen oder anderen unnötigen Ballverlust zu viel erlaubten. „Dabei hatten wir die weißen Haie schon fast am Haken“, ärgerte sich der unerschütterliche Behlendorf, der gleichzeitig Pressesprecher des Vereins ist. Warnemünde hatte die Partie konzentriert begonnen, spielte engagiert und war dabei torgefährlich. Beinahe folgerichtig traf Tom Völkel zum 1:0. Danach hatten die Ostseestädter weiter eine Torchance nach der anderen. Koth markierte das 3:2, aber Hannover schlug zurück, so dass es mit einem Remis in die erste kurze Pause ging. Im zweiten Viertel kaufte die HSG den White Sharks den Schneid ab. Der starke Völkel traf zum umjubelten 7:5. „In dieser Phase waren wir richtig gut. Jeder hat jedem in der Verteidigung geholfen. Im Angriff erspielten wir uns die Wurfgelegenheiten, die uns in den Partien oft fehlten. Und plötzlich führen wir, Wahnsinn“, beschrieb Spielertrainer Koth seine zwischenzeitliche Gefühlslage. Die Schwächephase der Warnemünder im dritten Abschnitt war dann der Knackpunkt. Aus der Zwei-Tore-Führung wurde innerhalb von nur acht Minuten ein 7:12-Rückstand. Mit aller Macht und geordnetem Spiel verkürzten Pawel Ulchurski und Nico Beuster im Schlussviertel innerhalb von einer Minute auf 9:12. Als dann Victor Gonzalez sogar zum 10:12 traf, keimte die Hoffnung auf einen Heimsieg wieder auf. Sollte doch noch etwas gehen? Nein, denn die Gäste aus Hannover bauten ihren Vorsprung mit zwei Treffern wieder aus, führten in der 28. Spielminute mit 14:10. Es waren zwar noch vier Minuten zu spielen, aber die Luft war heraus. Kurios: Trotz der Niederlage verbesserte sich Warnemünde auf den vorletzten Rang, weil der nächste Gegner Hamburger TB (17. Januar, Neptunhalle) im Stadtderby mit 5:30 gegen Poseidon Hamburg unterlag. Die HSG (-53) hat nun das bessere Torverhältnis gegenüber dem Kontrahenten (-80). Statistik HSG Warnemünde: Steidler — Helm, Kirschnowski, Einhorn 1 Tor, R. Plaeschke, T. Plaeschke, Gruchow, Beuster 1, Gonzalez 1, Koth 3, Behlendorf, Völkel 3, Ulchurski 1. Ergebnisse 4. Spieltag, 2. Liga-Nord: Hamburger TB 62 — White Sharks Hannover II 8:27, SpVg Laatzen II - SC Hellas 99 Hildesheim 10:15, HTB 62 - SV Poseidon Hamburg 5:30. Tabelle: 1. Waspo Hannover II 3 41:9 6:0 2. SV Pos. Hamburg 3 59:18 5:1 3. SC H. Hildesheim 4 40:29 5:3 4. White S. Hannover II 2 43:18 4:0 5. SpVg Laatzen II 3 50:27 4:2 6. HSG Warnemünde 4 18:71 0:8 7. Hamburger TB 5 28:108 0:10 Wir hätten einen Punkt verdient gehabt.“Spielertrainer Christian Koth (31), HSG Warnemünde beh

Rostock - HSG Warnemünde verspielt Führung und verliert