Hansa-Nachwuchs wird zerlegt

Rostock — Hansa-Trainer Roland Kroos war bedient. Mit dem Schlusspfiff der DFB-Vereinspokal-Partie am Sonntag zwischen den A-Junioren des FC Hansa Rostock und dem VfB Stuttgart ging er zielgerichtet zur Mannschaftskabine. Er war auch nach der Partie nicht erreichbar. Seine Schützlinge wurden von den Schwaben mit 1:6 überrollt — Pokal-Aus! Dabei erwischten die Hanseaten einen guten Start in die Begegnung. Hansa-Stürmer Robert Grube verfehlte mit einem Fernschuss jedoch das Tor. Die Stuttgarter, bei denen einige Spieler in der vergangenen Saison die Deutsche Meisterschaft bei den B-Junioren feierten, kam danach ins Rollen. Innerhalb von zwei Minuten schockten die VfB-Kicker Burhan Soyudogru (17.) und Simon Wilske (19.) den FCH mit zwei Toren. Allerdings wehrte der doppelte Schreck nur kurz. Hansa setzte weitere Offensivakzente. Björn Schlottke wurde im Strafraum von VfB-Keeper Rastko Suljagic zu Fall gebracht — Elfmeter. Max Christiansen übernahm die Verantwortung und scheiterte an Suljagic, der seinen Fehler ausbügelte. An dieser Szene hatten die Rostocker zu knabbern. Das sah auch Hansa-Spieler Karol Orlos so: „Ich denke, dass der Elfmeter der Knackpunkt war. Danach kamen wir nicht mehr richtig ins Spiel.“ Kurz vor der Pause mussten die Hanseaten einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der Stuttgarter Kaan Akkaya spazierte unbeschwert durch die Defensive — 0:3. Der Start in den zweiten Durchgang gab ein wenig Hoffnung. Joshua Gebissa fing einen verunglückten Abwurf von Suljagic ab. Der Spielmacher überlupfte den Keeper zum 1:3. Zur Aufholjagd konnte Hansa aber nicht ansetzen. Der VfB machte kurzen Prozess und schlug erneut zu. Die Schwaben führten einen Freistoß kurz aus und Soyudogru traf per Fernschuss zum 1:4. Die Negativerlebnisse wollten bei den Hansa-Jungs nicht abreißen. Am Mittelkreis erkämpfte sich Schlottke den Ball. Sein Rückpass landete beim VfB-Stürmer Fabian Eisele. Dieser scheiterte im ersten Versuch an Hansa-Torhüter Robin Schröder. Den Nachschuss verwertete Wilske ohne Mühe. Die Stuttgarter hatten auch danach keine Gnade mit den angezählten Hanseaten. Eisele ließ sich in der 62. Minute geschickt im Strafraum fallen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Adrian Grbic — 1:6. Anschließend schien der VfB ein Einsehen zu haben und schaltete ein paar Gänge runter. „Bei beiden Teams war spielerisch eigentlich kein großer Unterschied erkennbar, auch wenn das Ergebnis hoch ausgefallen ist“, sagte Hansa-Torschütze Gebissa. FC Hansa: Schröder — Lüdtke, Reusing, Sabas (59. Orlos), Studzinski, Christiansen, Gebissa (70. Dimter), Kretschmer (59. Rokita) Coskun, Grube, Schlottke (81. Weilandt) Es war spielerisch eigentlich kein großer Unterschied erkennbar.“Joshua Gebissa, Hansa-Mittelfeldspieler Johannes Weber