Heimatverein macht gern Theater in der Stadt

Werbung machen sie nicht mehr, die Leute vom Heimatverein Tessin und Umland. „Wenn jetzt Anfang November die Niederdeutsche Bühne wieder ihr Gastspiel auf der Bühne des Volksparksaals gibt, wird es keinen freien Platz mehr geben“, sagt Fritz Vornkahl, Schatzmeister des Heimatvereins. „Die Plätze waren wieder einmal alle schnell vergeben.“ Er verweist auf eine Tafel, auf der jeder Theatergast mit Namen vermerkt ist. „Die paar Karten, die wir noch haben, verkaufen wir an der Abendkasse.“ Das ist zum Jahresende hin ein weiterer Erfolg, auf den der Heimatverein in Tessin verweisen kann. „Im vergangenen Jahr hatte die Niederdeutsche Bühne kein Stück im Programm“, sagte Vornkahl, „weil ihnen ein jugendlicher Liebhaber gefehlt hat.“ Deswegen allerdings blieben die Tessiner nicht untätig. „Wir haben dann einfach das Kabarett Rohrstock eingeladen — und das war auch ein großer Erfolg.“ Jetzt bemüht sich Fritz Vornkahl, die Kabarettisten aus der Hanse zu gewinne, im Februar in Tessin auf die Bühne zu steigen. „Bei Kabarett haben wir ein völlig anderes, aber ebenso begeistertes Publikum“, sagt der Vereinsschatzmeister. „Mehr Theater können wir auch nicht anbieten“, erläutert Vereinsvorsitzende Kerstin Krebes, „auch wenn es in der Stadt immer wieder gut angenommen wird. Wir müssen unsere Kräfte und die unserer Vereinsmitglieder etwas bündeln.“ Beispielsweise für die bevorstehende Fackelwanderung zum Jahresabschluss am 28. Dezember. „Daran nehmen immer zwischen 150 und 200 Tessiner teil, die sich gern noch einmal vor Silvester treffen. Zum Abschluss der Wanderung werden wir uns wieder in der alten Zuckerfabrik sammeln“, sagt die Vereinsvorsitzende. „Anmeldungen dafür nehmen wir schon jetzt gern entgegen, damit wir besser planen können.“ Mit einem kleinen Überschuss konnte der Heimatverein Tessin auch seine diesjährige Hobbyausstellung im Volksparksaal abschließen, für die 350 Eintrittskarten verkauft wurden. „Da haben wir immer wieder viele Helfer aus der Stadt“, sagt Fritz Vornkahl, „die uns bei der Organisation helfen.“ Über den Verkauf von Kuchen bekomme man dann einen kleinen Betrag in die Kasse. „Dieses Geld brauchen wir auch“, sagt Kerstin Krebes, „um unsere Geschäftsstelle hier im Mühlenhaus zu unterhalten und die laufenden Kosten des Vereins bestreiten zu können.“ Nahezu zu einem Stadtausflug wurde die diesjährige Fahrt des Heimatvereins in den Spreewald. „Die nächste Fahrt führt uns in den Thüringer Wald“, sagt Kerstin Krebes. Seien nach Cottbus etwa hundert Tessiner auf Tour gegangen, hätten sich nun schon 50 Reiselustige aus der Stadt angemeldet. „Es sind viele dabei, die es immer wieder genießen, mit ihren Mitbürgern einen Ausflug zu machen und sich zu amüsieren.“ Mühlenhaus ist auch Info-Zentrum Touristen suchen und finden Auskünfte über die Region rund um Tessin im Mühlenhaus am Markt. Die Touristeninformation wird vom Heimatverein Tessin und Umland betreut. Während der Hochsaison im Juni, Juli und August ist das Haus ganztägig geöffnet, während der übrigen Zeit an den Vormittagen. Ansprechpartner in der Touristeninformation ist Fritz Vornkahl, der vor allem in den zurückliegenden Monaten registriert hat, dass zunehmend Niederländer und auch Schweizer das Küstenvorland als Urlaubsziele anfahren. Weitere Besucher der Stadt werden über den Caravanplatz angezogen. Auf ihn setzen die Tessiner weitere Hoffnungen in Hinblick auf den Tourismus, wenn das Naturbad Tessiner Südsee noch bekannter wird. In diesem Jahr hatte es einen Probelauf des Badebetriebs gegeben. Im kommenden Jahr wird dann auch das Eingangsgebäude zur Verfügung stehen. Michael Schißler

TESSIN - Heimatverein macht gern Theater in der Stadt