Inschrift für Gedenkstein stieß auf Kritik

„Im Gedenken der französischen Kriegsgefangenen, denen im Namen des deutschen Volkes Unrecht geschah“, lautete der Textentwurf, den Ortsbeiratsvorsitzender Jürgen Dudek (Rostocker Bund) den Beiratsmitgliedern vorstellte. Für Margitta Köneking (Linke) ist der Hinweis auf die französischen Kriegsgefangenen zu kurz gegriffen. „Wenn wir einen Gedenkstein mit einer Inschrift aufstellen, dann sollten auch die anderen Kriegsgefangenen, die für Heinkel arbeiten mussten, berücksichtigt werden“, warf sie ein. Man könne nicht der einen gedenken und die anderen verschweigen. Heinz Käkenmeister (Linke) hielt seiner Parteigenossin entgegen, dass es hier um die Gefangenen eines ganz konkreten Lagers ging, „das sich hier bei uns befand und in dem nun mal konkret die französischen Gefangenen interniert waren“. Ähnliche Bedenken, wie Margitta Köneking hatte zuvor bereits Andreas Bankonier (Aufbruch 09) geäußert, der gestern nicht an der Sitzung teilnahm. Er habe in einem Brief an Rolando Schadowski (FDP), ehemaliges Mitglied des Ortsbeirates und Initiator der Gedenksteinaktion, gefordert, die Erinnerung an die französischen Kriegsgefangenen in einen größeren Kontext zu stellen. Die Passage „im Namen des deutschen Volkes“ durch eine bessere Formulierung zu ersetzen, fordert der Markgrafenheider Frank Niehusen. „Es gab ganz sicher viele Deutsche, in deren Namen dies nicht geschah“, ist er überzeugt. Der Ortsbeirat will die Geschichtswerkstatt nun um die Überarbeitung des Textes bitten. Achim Treder

Markgrafenheide - Inschrift für Gedenkstein stieß auf Kritik