Interaktives Märchenbuch verbindet Küstenorte

Besser hätte sich Rolf Reuter (51) den Start nicht vorstellen können. Kaum ist sein interaktives Märchenbuch „Der verschwundene Prinz“ erschienen, wird es ihm förmlich aus den Händen gerissen. 1000 Stück wurden in Erstauflage gedruckt, eine neue Auflage ist schon in Arbeit. Das Besondere: Auf den ersten beiden Seiten ist eine Schatzkarte zu sehen, die touristische Einrichtungen links und rechts des Ostseeheilbades einbezieht. Das Buch sei allerdings erst der Anfang eines großen Projektes. Geplant ist eine Zusammenarbeit mit Schülern. „Ich kann noch gar nicht fassen, wie gut mein Buch angenommen wird. Das macht mich stolz. Graal-Müritz ist bestrebt, Kindern viele Angebote zu bieten. Dies ist jetzt ein Teil davon“, sagt der Autor. Drei Jahre lang hat er daran gearbeitet. Reichlich illustriert und mit kleinen Geschichten rund um den Prinzen Ludwig, ist es vor allem für Familien gedacht. In diesem Zusammenhang gibt es einen „Prinzenweg“, der auf der Schatzkarte aufgezeichnet ist. Gleich 16 Orte — auch über die Landkreisgrenzen hinweg — werden hier verbunden. Auf der Karte ist etwa das Jagdschloss Gelbensande zu sehen, der Köhlerhof Wiethagen oder das Freilichtmuseum Klockenhagen. „Mithilfe dieser Karte lernen Touristen, aber auch Einheimische, unsere touristischen Glanzpunkte kennen. Das ist das Ziel“, sagt Reuter. Als Anreiz gibt es an jeder dieser 16 Stationen kleine Geschenke und einen Stempel als Erinnerung auf der Karte. Er will erreichen, dass die Besucher ihren Urlaub in Graal-Müritz wiederholen: „Der ,Prinzenweg‘ soll deshalb nicht an einem Stück abgearbeitet werden, sondern in mehreren Etappen.“ In dem interaktiven Buch kommen auch weiße, grüne und braune Glasscherben vor. „Geschliffene Scherben wie diese kommen an unseren Stränden vor“, erklärt Reuter. Kinder, die solche Scherben finden, können sie zum Bernsteinmuseum, Jagdschloss, Haus des Gastes oder Strandshop Graal-Müritz bringen. Hier hat der Autor Schatztruhen aufstellen lassen, in der die Splitter gesammelt werden. Als Belohnung werden Glückssteine ausgehändigt. Bald möchte Rolf Reuter den nächsten Schritt gehen und Bildungseinrichtungen in sein Projekt integrieren. Schüler aus der Region will er motivieren, zu jeder Station Geschichten zu schreiben. „Das Ende sollen sie jedoch weglassen. Urlauber können die Texte dann selbst beenden“, erklärt der 51-Jährige. Eine Jury werde am Ende einer jeden Saison die beste Geschichte mit einem Kurztrip an die Ostseeküste küren, so seine Vorstellung. Gespräche mit der Greenhouse School Graal-Müritz und der Bernsteinschule Ribnitz-Damgarten laufen bereits. Zu Veranstaltungshöhepunkten im Ort könne er sich auch Theateraufführungen vorstellen, in denen die Figuren aus „Der verschwundene Prinz“ gezeigt werden. Noch in diesem Jahr plant er eine Ausstellung, in der die Illustrationen von Uwe Jung zu sehen sind. Zweite Auflage ist in Planung 1000 Exemplare von „Der verschwundene Prinz“ sind bereits erschienen. Eine zweite Auflage ist in Planung. Unter anderem ist das Buch in den Wossidlo-Buchhandlungen, in vielen Graal-Müritzer Geschäften sowie bei Karls Erdbeerhof zu haben. 16 touristische Einrichtungen in Ostseenähe sind in dem „Prinzenweg“ auf der Schatzkarte enthalten. Mein Buch wird gut angenommen.“Rolf Reuter, Kinderbuch-Autor Mathias Otto

GRAAL—MÜRITZ - Interaktives Märchenbuch verbindet Küstenorte