Jahrbuch der Seenotretter mit Warnemünder Geschichten

Das neue Jahrbuch der Seenotretter ist da. Ab Montag ist es im Informationszentrum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Warnemünde zu haben. „Das Buch ist die beste Veröffentlichung, die über die Arbeit der Seenotretter berichtet“, sagt der Leiter des Informationszentrums, Jörg Westphal. „Wir setzen es zur Öffentlichkeitsarbeit während der Warnemünder Woche, der Hanse Sail und auf zahlreichen Informationsveranstaltungen ein.“ Die diesjährige Ausgabe der seit 1866 in Folge erscheinende Publikation ist eine ganz besondere: Sie ist dem 150-jährigen Jubiläum der ausschließlich aus Spenden finanzierten Freiwilligen-Organisation gewidmet. Und die Geschichte der DGzRS ist eng mit Warnemünde verknüpft. Einer der ersten Seenotretter war der Warnemünder Lotsenkommandeur Stephan Jantzen (1827-1913). Jörg Westphal verweist gleich auf die Umschlagklappe des Jahrbuchs. Abgebildet sind 150 Porträtfotos von verdienten Seenotrettern. „Fünf der wettergegerbten Gesichter sind die von Warnemündern“, sagt Westphal. Natürlich ist Stephan Jantzen dabei, aber auch Männer der Gegenwart sind darunter. Wolfgang Rätzer, der die Geschicke der Seenotretter um die Wendezeit vor 25 Jahren herum lenkte, sowie Kurt Tonn, Mario Lange und Mathias Tetzlaff aus der Besatzung des Warnemünder Seenotrettungskreuzers „Arkona“. Viele spannende Geschichten aus dem Arbeitsalltag der insgesamt 1000 Seenotretter in 54 Stationen entlang der deutschen Küsten sind enthalten, die eine oder andere betrifft wiederum direkt die Männer aus Warnemünde: Ein Beitrag befasst sich zum Beispiel mit der Rettung der beiden Angler, die am 11. November bei Ahrenshoop mit ihrem Boot aufgebrochen waren, sich im Nebel verirrten und erst nach vielen Stunden von den Männern der „Arkona“ vor Kühlungsborn gesichtet und gemeinsam mit den Kühlungsborner Seenotrettern geborgen wurden. Auch traurige Seiten hat das Buch: Eine Gedenktafel erinnert an die 44 Retter, die in der Geschichte der Organisation bei Rettungseinsätzen selbst ums Leben kamen. Wieder sind zwei Namen aus Warnemünde dabei: Hans Jungmann und B. Kehnappel. Berichtet wird aber auch mit dem Blick in die Zukunft — zum Beispiel über den Neubau des Seenotrettungsbootes SRB 65, das gegenwärtig auf der Gehlsdorfer Tamsen-Maritim-Werft entsteht und zum 150. Jahrestag der DGzRS am 29. Mai in Bremen getauft wird. „Unsere eingetragenen Förderer erhalten das Buch Jahr für Jahr per Post. Bis zum Wochenende sollte es im Briefkasten sein“, sagt Westphal. „Und wer es im nächsten Jahr ebenfalls zugeschickt bekommen will, sollte sich einfach informieren und vielleicht selbst Förderer werden.“ Seenotretter der ersten Stunde Stephan Jakob Heinrich Jantzen wurde am 20. Juli 1827 in Warnemünde geboren und starb dort am 19. Juli 1913. Die Stadt Rostock übertrug dem Kapitän im März 1866 das Amt des Lotsenkommandeurs, die zur damaligen Zeit oft auch als Vormänner der Seenotrettungsstationen der noch jungen Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) tätig waren. Die beste Veröffentlichung, die über die Arbeit der Seenotretter berichtet.“ Jörg Westphal, Leiter Informationszentrum Klaus Walter

Warnemünde - Jahrbuch der Seenotretter mit Warnemünder Geschichten