Kita-Notbetreuung in MV: Alle neuen Regeln auf einen Blick

Die Kitas bleiben geschlossen – teilweise. Denn vor genau einer Woche – am 17. April – hat die Landesregierung bekannt gegeben, im Rahmen der gelockerten Corona-Maßnahmen auch die Kita-Notbetreuung auszuweiten. Am Montag, den 27. April, treten die neuen Regeln in Kraft. Das müssen Sie dazu wissen: Wer darf sein Kind betreuen lassen? – alle Mitarbeiter einer sogenannten systemrelevanten Berufsgruppe: Berufsfeuerwehr oder Schwerpunktwehr, Polizei, Strafvollzugsdienst, Justizeinrichtungen, Rettungsdienst, medizinische Einrichtungen inklusive Apotheken, stationäre und ambulante Pflegedienste oder Betreuungseinrichtungen, Produktion oder Versorgung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs, Behörden mit Aufgabe der Daseinsvorsorge (z.B. Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung, ÖPNV), veterinärmedizinische Notfallversorgung, Krankenkassen, notwendige Hilfe- und Schutzangebote der Kinder- und Jugendhilfe, Schwangerschaftskonfliktberatung, Beratungsstellen Frauen- und Kinderschutz, soziale Kriseninterventionseinrichtungen, Finanz- und Versicherungswesen, Flug- und Schiffsverkehr, Kindertageseinrichtungen, Post- und Paketzustelldienste, Regierungen und Parlamente, Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen, Bereich der Informationstechnik und Telekommunikation – Ein-Elternteil-Regelung: nur ein Elternteil muss in einem der genannten Berufe arbeiten. Allerdings gehen die Landkreise sowie die kreisfreien Städte Rostock und Schwerin bei der Auslegung dieser Regelung unterschiedliche Wege. Die Stadtverwaltung Rostock teilte mit, dass weiterhin Mutter und Vater jeweils eine Arbeitgeberbescheinigung vorlegen müssten, aus der hervorgeht, dass sie an ihrem Arbeitsplatz entweder für das Funktionieren der kritischen Infrastruktur zwingend notwendig seien oder – im Fall des zweiten Elternteils – aus anderen Gründen unabkömmlich seien, so dass eine Betreuung der Kinder zu Hause unmöglich ist. Welche Ausnahmen gibt es? – Lehrkräfte an Schulen, Hebammen, Rechtsanwälte und Kindertagespflegepersonen, insofern sie für das Funktionieren der kritischen Infrastruktur zwingend notwendig sind – verstärkte Aufnahme aus Gründen des Kinderschutzes sowie aus stationären und teilstationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe – Sonderbewilligung durch die Jugendämter bei besonderen Härtefällen – etwa bei berufstätigen Alleinerziehenden zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Wie stelle ich einen Antrag? – schriftliche Erklärung der Eltern, dass sie in einem der systemrelevanten Berufe tätig sind und eine private Kinderbetreuung nicht anderweitig verantwortungsvoll organisiert werden kann (Formulare im Internet abrufbar, zum Beispiel hier beim Rostocker Jugendamt ) – schriftliche Erklärung des Arbeitgebers, dass der Elternteil in einer kritischen Infrastruktur tätig und die Präsenz am Arbeitsplatz zwingend notwendig ist – bei Selbständigen, die in der kritischen Infrastruktur tätig sind: schriftliche Eigenerklärung – Einreichung der Unterlagen bei der Kindertageseinrichtung oder der Kindertagespflegeperson Wie viele Kinder dürfen pro Gruppe betreut werden? – idealerweise nicht mehr als fünf Kinder pro Gruppe – abhängig von der Größe des Raums – Gruppengröße von zehn Kindern darf nicht überschritten werden Wie werden Erzieher und Kinder geschützt? – Betreuung in konstant zusammengesetzten Gruppen durch möglichst durchgehend dieselben Mitarbeiter – Abstandseinhaltung der Mitarbeiter untereinander und zu anderen Gruppen von mindestens 1,5 Metern – regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife aller Anwesenden – von Händedesinfektion wird abgeraten – Händewaschen der Eltern sowie ihrer Kinder nach dem Betreten und Verlassen der Kita empfohlen – Verhaltensregeln sind entwicklungsangemessen seitens der Erzieher sowie der Eltern mit den Kindern zu erarbeiten und umzusetzen – Stoß- beziehungsweise Querlüftung mindestens alle zwei Stunden über mehrere Minuten – Ausreichende Belüftung der Schlafräume vor und nach der Benutzung sowie ein Mindestabstand der Betten von 1,5 Metern –Griffbereiche, wie Türklinken, Treppengeländer und Lichtschalter, sind mehrmals täglich zu reinigen Dürfen Eltern die Kita betreten? Ja. Lediglich Risikopersonen sollten ihre Kinder nicht persönlich bringen oder abholen. Die Hol- und Bringsituation ist unter Einhaltung des Mindestabstandes kurz zu halten. Dürfen die Kinder auf den internen Spielplätzen spielen? Ja. Es ist sogar empfohlen, die Kinder möglichst häufig und lange im Außenbereich zu betreuen. Durch versetzte Spielzeiten soll vermieden werden, dass zu viele Kinder gleichzeitig draußen sind. Der Abstand muss auch hier eingehalten werden. Findet Sport in der Kita statt? Dazu hat sich die Landesregierung nicht konkret geäußert. Funktionsräume sollten zeitversetzt von den Kleingruppen genutzt und vor der Nutzung gut durchlüftet werden. Zu welchen Zeiten kann die Notbetreuung in Anspruch genommen werden? Es gelten die allgemeingültigen Öffnungszeiten der jeweiligen Kindertagesstätte. Wann werden die Kitas wieder für alle geöffnet? Dazu hat sich die Landesregierung bis dato noch nicht geäußert. Im Moment gilt, die Kitas bleiben bis auf Weiteres geschlossen. 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