Klein, fein und erfolgreich: Kurparkhotel ist zehn Jahre alt

Vor Kurzem wurde noch gewerkelt, saniert und renoviert — jetzt sind die ersten Gäste da. Für Hotelchefin Kerstin Krause (52) und ihr Team im Warnemünder Kurparkhotel begann das Jahr wie jedes andere — mit einer Schließzeit, die der Erholung der Mannschaft dient, aber auch für Arbeiten am, im und um das Haus herum genutzt wird. „Wir sind ein kleines, aber feines Haus“, sagt Kerstin Krause. „Dieses Niveau wollen wir halten.“ Trotzdem ist 2015 ein besonderes Jahr: Das Kurparkhotel ist genau zehn Jahre alt. 2004 kaufte ihr Ehemann das leer stehende Gebäude, eine Jugendstil-Villa in der Kurhausstraße, die als Hotel in den Jahren zuvor schon zwei Insolvenzen hinter sich hatte. Kerstin Krause, bis dahin als Diplom-Ingenieurin im Bauwesen und in der Städtesanierung tätig, übernahm das Haus — als Seiteneinsteigerin in der Hotelbranche. Am 21. Februar 2005 feierte sie mit ihrem Team die Eröffnung, als Vier-Sterne-Hotel mit nur 18 Zimmern, aber 14 Beschäftigten und eigenem Hotelrestaurant. Branchenkenner schüttelten die Köpfe — aber schon ein paar Jahre später anerkennend die Hand der Hotelchefin. So ist es geblieben. Das KurparkHotel hat einen Namen, nicht nur im Hotel- und Gaststättenverband, das dem immer wieder frisch renovierten Haus regelmäßig den Vier- Sterne-Status verleiht. Stammgäste aus der Schweiz, Berlin, Hamburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt — Jüngere, Ältere, Familien mit Kindern und ohne — halten dem Hotel im Schatten der Kurparklinden die Treue. Und: Zunehmend nutzen Geschäftsleute das Haus für kurze und längere Aufenthalte, wenn sie in Rostock zu tun haben. „Ohne mein Team hätte das nie funktioniert“, sagt Kerstin Krause. Die Mitarbeiterinnen — es gibt nur zwei Männer im Team — halten den Laden in Schwung und geben dem Ganzen auch jenen individuellen Charakter, den die Gäste offenbar bevorzugen. Manuela Zimmer, die Stellvertreterin, ist seit der ersten Stunde dabei. Es geht familiär zu im Kurparkhotel. „Mancher Gast hat hier in Warnemünde auch schon ein anderes Quartier ausprobiert. Die meisten sind aber wiedergekommen“, freut sich Kerstin Krause. Ein Grund ist vielleicht die Individualität: Ob in Größe, Einrichtungsstil oder Farbgestaltung, mit oder ohne Meerblick, mit oder ohne Balkon — jedes Zimmer, jede Suite, jede Ferienwohnung hat ihren eigenen Charme. Und: „Klein und fein“ stimmt mitunter nur zur Hälfte, bis zum „fein“: 51 Quadratmeter Größe — so viel wie eine solide Zwei-Raum-Wohnung — sind zwar nicht der Standard am Kurpark; sie sind aber durchaus im Angebot und werden gerne gebucht. Auch das Restaurant hat seine Vorzüge — und wird von den Rostockern gerne für Familienfeiern genutzt. „Da wünsche ich mir besonders am Abend noch etwas mehr Betrieb“, sagt die Hotelchefin. Dem Rat, den ihr vor zehn Jahren die Branchenkenner gaben, die Räume nur für das Frühstück der eigenen Gäste zu nutzen, ist sie nie gefolgt. Und liegt damit richtig. Trotzdem hat Kerstin Krause Wünsche: Mehr Zusammenhalt und Zusammenarbeit der Hoteliers gehören dazu, ebenso die Bewahrung des Warnemünder Flairs. Krause: „Unsere Gäste kommen, weil sie den lebendigen Charakter des historisch gewachsenen Seebades mögen. Sie mögen aber nicht immer mehr Wachstum, immer mehr Größe und Verkehr.“ Aus der Geschichte des Kurparks 1797 wurden durch den Rostocker Prof. Franz Christian Lorenz Karsten Anpflanzungsversuche auf den Dünen westlich des Stroms unternommen. Grund war die Versandung: Besonders durch Frühjahrs- und Herbststürme wurde Warnemünde immer wieder zugeweht. Der Sand blieb auf den rohrgedeckten Dächern liegen, was oftmals dazu führte, dass durch das Gewicht des Sandes die Dächer eingedrückt wurden. Auch der Bereich des heutigen Kurparks bestand hauptsächlich aus Dünensand. Klaus Walter

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