Krötenzaun fällt

Über eine Distanz von 360 Metern wird zurzeit im Bereich der Jugendherberge eine Amphibien-Leiteinrichtung entfernt. Die im Volksmund auch als Krötenzaun bekannte Anlage war Anfang der 90er Jahre gebaut worden. Inzwischen haben die Kröten, Molche und Schlangen ihr Wanderverhalten neuen Standortbedingungen angepasst — die Leitzäune sind überflüssig. Anders jedoch im westlich angrenzenden Bereich. „Dort gibt es auch aktuell wichtige Wanderbewegungen, sodass dort im nächsten Jahr eine Rekonstruktion des Krötenzauns eingeplant ist“, informiert Stefan Neubauer, Leiter des Stadtgrünamts. Jan Eisenberg, Abteilungsleiter Grünanlagenunterhaltung, weiß, dass in der Nähe des Friedhofs Erd- und Wechselkröte, Teich- und Grünfrosch sowie die Ringelnatter und der Teichmolch regelmäßig beobachtet werden. Ältere Rostocker erinnern sich noch daran, dass der Straßenabschnitt in diesem Bereich immer wieder mit überfahrenen Tieren übersät war. Die Naturschutzverbände konnten schließlich die recht aufwendigen Leiteinrichtungen erstreiten. Insgesamt gibt es an Friedhof und Jugendherberge 1940 Meter Amphibienzäune. Teilweise ist auch die Straße damit untertunnelt. Wie massiv die Anlagen gestaltet wurden, wird jedoch erst jetzt deutlich. „Wir haben gestaunt, was wir da aus dem Boden holen“, so Eisenberg. Die Azubis des Grünamts haben alle Hände voll zu tun. Am Radwanderweg kann jeder Vorbeifahrende die auffälligen Betonteil-Haufen sehen. Achim Treder

Warnemünde - Krötenzaun fällt