LED-Licht und Salat für ein gesundes Klima

Freude beim Jugendherbergs-Werk (DJH) gestern Morgen in der Warnemünder Jugendherberge: Das Land Mecklenburg-Vorpommern in Gestalt von Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) übergab einen Fördermittelbescheid in Höhe von 16000 Euro. Das Geld der Steuerzahler soll für die Erarbeitung eines insgesamt 35 000 Euro teuren „Nachhaltigkeitskonzeptes“ für den Betrieb der Jugendherbergen genutzt werden. Unter anderem soll ermittelt werden, wie viel Kohlendioxid (CO2) in den Jugendherbergen entsteht und wie viel davon eingespart werden kann. Außerdem sollen Bildungsprogramme für Herbergsgäste erarbeitet werden. Den Förderbescheid nahmen DJH-Hauptgeschäftsführer Bernd Dohn und Landesgeschäftsführerin Karen Löhnert entgegen. „Die Jugendherbergen übernehmen seit Jahren eine führende Rolle beim nachhaltigen Handeln“, betonte Dohn. Klimaschutz und soziale Bildungsprogramme bestimmten die Arbeit des Verbandes. „Jugendherberge ist mehr als Bett und Brötchen“, sagte Dohn. Löhnert hob hervor, dass der Landesverband MV betreffs seines Nachhaltigkeitskonzeptes „ganz am Anfang“ stehe. Konkrete Maßnahmen zur Einsparung von CO2 müssten erst benannt werden. Zuerst solle ein „CO2-Fußabdruck“ aller 19 Jugendherbergen im Land erarbeitet werden. Soll heißen: Wie viel Kohlendioxid wird in jedem Haus pro Herbergsaufenthalt produziert? Daraus sollen dann Maßnahmen zur CO2-Einsparung abgeleitet werden. Außerdem wolle man die meist jungen Herbergsgäste über Bildungsprogramme an eine „nachhaltige Lebensweise“ heranführen. Kauf und Verzehr regionaler Produkte spielten dabei eine besondere Rolle, was auch im zentralen Einkauf des Jugendherbergsverbandes seinen Niederschlag finden werde, versicherte DJH-Chef Dohn. Kaffeesahne in Einweg-Behältern werde es dann nicht mehr geben. Geprüft werden sollen Beleuchtung, Heizung und Wärmedämmung der Gebäude, aber auch das Verhalten der Gäste hinsichtlich des Energieverbrauchs. Selbst der Speiseplan wird untersucht. „Die Zubereitung eines Fleischgerichtes verbraucht viel mehr Energie und CO2, als ein vegetarisches Gericht“, sagte Löhnert. Der „Veggie Day“ habe einer bestimmten Partei im Wahlkampf viele Stimmen gekostet, sei aber in einigen Jugendherbergen schon Praxis. Dort werde donnerstags kein Fleisch gekocht, stattdessen kämen Salat und Gemüse auf die Teller. Die Jugendherberge Warnemünde sei noch nicht in das Pilotprojekt einbezogen, sagte Löhnert. Die Untersuchungen starten in Mirow, Heringsdorf, Burg Stargard und Ueckermünde. Die Ergebnisse sollen in zwei bis vier Jahren die Arbeit aller 19 Jugendherbergen des Landes bestimmen. DJH in Zahlen 19 Jugendherbergen im DJH und sieben weitere Herbergen, die sich dem DJH formal angeschlossen haben, gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. Im vergangenen Jahr zählten diese 26 Häuser insgesamt 134000 Gäste. Sie brachten es bei durchschnittlich dreitägigem Aufenthalt auf 460000 Übernachtungen. 250 Beschäftigte hat der DJH in Mecklenburg-Vorpommern. Er ist damit der größte Jugendtourismusanbieter des Landes. Klaus Walter

Warnemünde - LED-Licht und Salat für ein gesundes Klima