Landkreis Rostock: Verschärfte Maskenpflicht bei Rebus und Molli

Für den Notfall hat Olaf-Frank Maus hinter seinem Schalter im Bahnhof Heiligendamm Masken gegen Gebühr bereitliegen, damit Fahrgäste mit der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli fahren können. Bund und Länder hatten sich am Dienstag auf eine verschärfte Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geeinigt. Heißt: Die selbst genähte Alltagsmaske oder der Schal vor Mund und Nase hat ausgedient. Nur wer eine FFP-2-Maske oder eine OP-Maske trägt, kann Bus und Bahn nutzen. Die Mecklenburgische Bäderbahn und das Busunternehmen Rebus im Landkreis Rostock wollen auf die Einhaltung achten. Beide Verkehrsbetriebe haben durch den Lockdown mit rückgängigen Fahrgastzahlen zu kämpfen. Fahrplan im Lockdown nicht geändert: Ob von Kühlungsborn nach Bad Doberan mit der 121 oder nach Warnemünde mit der 119 – Rebus hat den Fahrplan im Lockdown nicht geändert. Auf die verschärften Regeln stelle sich das Unternehmen ein. „Wir haben Masken bestellt, die wir an das Fahrpersonal und an die Kontrolleure ausgeben“, sagt Rebus-Geschäftsführer Thomas Nienkerk. „Wir werden bei unseren Fahrgästen darauf bestehen, dass eine Maske getragen wird. Wir werden das kontrollieren und bei Verweigerung auch Fahrgäste von der Beförderung ausschließen“, sagt er deutlich. Der Einstieg erfolge beim Busfahrer, der die Kontrolle vornehme. Auch die Fahrkartenkontrolleure, die zum Teil in den Bussen mitfahren, würden darauf achten. Jeder Tag sei eine Momentaufnahme. Im Landkreis seien vor allem die großen Busse im Einsatz, in denen Abstand eingehalten werden könne. Eine Überlastung der Fahrzeuge gebe es derzeit nicht. Menschen im Landkreis weniger mobil: Im Gegenteil: „Wir haben 40 Prozent weniger Fahrgäste durch Corona. Die Leute sind viel im Homeoffice, es gibt weniger Reiseanlässe, das merken wir sehr stark“, sagt der Rebus-Geschäftsführer. Der Rückgang der Fahrgastzahlen sei auch an den Einnahmen spürbar, die massiv zurückgingen. „Unser Anspruch ist eigentlich, dass die Busse voll sind, aber wir leisten in diesen Zeiten unseren Beitrag, die Mobilität im Landkreis aufrechtzuerhalten.“ Warten auf den Rettungsschirm 2021: Finanziell hofft der Geschäftsführer darauf, dass es wie 2020 auch in diesem Jahr einen Rettungsschirm für die Verkehrsbetriebe geben wird. „Die Leute werden ja motiviert zu Hause zu bleiben.“ Lesen Sie auch: Corona-Beschlüsse lösen emotionale Debatte unter OZ-Lesern aus Impfzentrum Landkreis Rostock: Infos zu Shuttle, Anmeldung und Co. Landkreis Rostock: Erster Kita-Elternrat auf Kreisebene und seine Ziele Auf den Rettungsschirm hofft auch Michael Mißlitz, Geschäftsführer der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli GmbH. Derzeit fehle dem Unternehmen ein sechsstelliger Betrag. „Die Fahrgastzahlen sind seit November intensiv zurückgegangen“, sagt Michael Mißlitz. Das werde so bleiben, bis die Touristen wieder ins Land kommen können. Im Zwei-Stunden-Takt verkehrt der Molli derzeit zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn. Im Vergleich zu 2019 hatte die Schmalspurbahn im vergangenen Jahr 20 Prozent weniger Fahrgäste. Eine Häufung dieser zu einer bestimmten Zeit gebe es derzeit beim Molli nicht. „Wenn wir merken, dass die Fahrgäste zunehmen, können wir die Kapazitäten erweitern“, so der Molli-Chef in Bezug auf die Wagen-Anzahl. Auf die verschärften Regelungen hat sich das Unternehmen bereits eingestellt. „Wir haben arbeitsschutztechnisch nachgerüstet und verteilen OP-Masken und FFP-2-Masken an die Mitarbeiter.“ Diese hätten bisher auch Stoffmasken tragen können. Maskenverweigerer: Molli prüft Ausschluss der Beförderung: Wenn ein Fahrgast eine Maske vergessen hat, kann er die blaue OP-Maske an den Molli-Schaltern in Kühlungsborn und Heiligendamm oder beim Zugführer gegen einen Euro erwerben. „Die Durchsetzung der Maskenpflicht ist den Ordnungsbehörden, der Polizei und den Gesundheitsämtern vorbehalten“, sagt Michael Mißlitz. Fahrgäste würden auf die Maskenpflicht hingewiesen, wenn sie keine tragen würden. Bei Verweigerung würde ein Beförderungsausschluss geprüft. „Wir gehen da mit Augenmaß vor“, so Mißlitz. Von Anja Levien