Medizintechniker legen viel Wert auf den Diplom-Titel

Die gebürtige Rostockerin Maria Boeck (26) ist eine frisch ernannte Diplom-Ingenieurin für Biomedizinische Technik. Im Warnemünder Institut für Biomedizin arbeitet sie an der Entwicklung von Prüfmethoden zur Untersuchung der mechanischen Eigenschaften von Implantaten. Auf den Diplom-Titel legt Maria Boeck großen Wert. „Der ist viel aussagekräftiger als der Master of Science“, ist sie überzeugt. „Da kann man doch keine Profession erkennen“, sagt auch Professor Klaus-Peter Schmitz vom Institut für Biomedizinische Technik der Universität Rostock. Er hat vor 23 Jahren den Studiengang Biomedizinische Technik ins Leben gerufen. Und er hat sich gemeinsam mit Uni-Rektor Wolfgang Schareck dafür eingesetzt, dass die Universität wieder den Diplom-Titel verleihen kann. Das Land erlaubt Absolventen jetzt, nach ihrem Abschluss auf Antrag nicht den Master-, sondern den Diplom-Titel zu tragen. Das findet auch Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) gut: „Mich freut es, dass sich Absolventen für den Titel Diplom-Ingenieur entscheiden.“ Maria Boeck wollte ihn. „Das ist ein Titel, der weltweit anerkannt ist“, so die junge Frau. „Biomedizintechniker aus Rostock sind bundesweit in der Wirtschaft und Wissenschaft gefragt“, sagt Schmitz. 24 Studienplätze pro Semester gibt es in Rostock. Ein Tropfen auf den heißen Stein bei den vielen Bewerbern aus ganz Deutschland. Die Kapazität des Studienganges bleibt aber begrenzt, weil die Lehrkapazität im Medizinstudium in Rostock ausgereizt ist, denn die Biomedizintechniker besuchen auch dort Vorlesungen und Seminare. Die Diplom-Ingenieurin aus Warnemünde hat es geschafft und ist nun dabei, Implantate in die Praxis zu überführen. Wolfgang Thiel

Warnemünde - Medizintechniker legen viel Wert auf den Diplom-Titel