Millionen-Neubau mitten im Ort: Doch keiner will das Bauland

Es geht zügig voran am Neubau in der Ernst-Moritz- Arndt-Straße. Die Kommunale Wohnungsgesellschaft Satow lässt hier einen Dreigeschosser errichten. Zwei- und Drei-RaumWohnungen sowie eine kleine EinRaum-Wohnung entstehen auf insgesamt 950 Quadratmetern Wohnfläche. Vier Wohnungen im Dachgeschoss und je fünf in den anderen beiden Etagen werden mit Fahrstuhl zu erreichen sein. „Alle sind barrierefrei, zwei extra rollstuhlgerecht“, so Elke Taugerbeck, Geschäftsführerin der Kommunalen Wohnungs GmbH in Satow. Doch das Millionen-Projekt dürfte vorerst der einzige große Wohnungsneubau in der Gemeinde bleiben: Denn für Neubaugebiete am Ortsrand findet Satow partout keinen Investor. Dabei will die Gemeinde wachsen. Das ist jedenfalls der Wunsch der Kommune. Doch das Amt für Raumordnung billigt außerhalb des Hauptortes Satow nur noch drei Prozent Zuwachs von Wohnbauflächen. Die Bebauung soll sich auf den Hauptort konzentrieren. Dort entsteht derzeit nur ein neues Wohngebiet. 21 Grundstücke stehen östlich der Kröpeliner Straße im Wohngebiet „Wiesenblick“ zur Verfügung. Die ersten Wohnhäuser stehen hier. Für ein angedachtes Wohngebiet nahe der Kita fehlt der Erschließungsträger. „Das ist das Problem. Uns fehlen die Investoren für Baugebiete“, sagt Satows Bauamtsleiter Detlef Brümmer. In den kleinen Dörfern sei nur noch Lückenbebauung möglich. In Anna-Luisenhof entstehen einzelne Wohnhäuser. In Klein Bölkow und Matersen könnten ebenfalls noch wenige Häuser gebaut werden. Für Klein Bölkow wurde jüngst ein Kompromiss gefunden. Auf dem Areal westlich der Straße „Am Wasserwerk“ in Klein Bölkow könnten sechs Grundstücke entstehen. Anfangs waren 14 geplant. In Gerdshagen wird theoretisch in Erwägung gezogen, sieben bis acht Standorte für Einfamilienhäuser auszuweisen. Mehr lässt die Raumordnung nicht zu. Der Neubau der Wohnungsgesellschaft ist auch deshalb positiv für Satow: Alle Mieter können sich über Balkon oder Terrasse freuen, im Obergeschoss dürften die Dachterrassen von 16 Quadratmetern etwas Besonderes sein. Der Keller wird nicht nur Abstellfläche für die Mieter bieten, sondern auch einen Raum für geselliges Beisammensein — mit kleiner Küche und WC. Und die künftigen Mieter haben den Blick ins Grüne. Vor einem Jahr war der alte Wohnblock abgerissen worden. Er hatte bereits seit den 1990er-Jahren leergestanden. „Das alte Haus war abgesackt. Deshalb hatten wir Bodenproben genommen, um die Standfestigkeit für den Neubau zu prüfen“, erklärt Elke Taugerbeck. Alles okay und so konnte am 5. Mai mit den Arbeiten begonnen werden. Am 19. Mai hatte die Firma Werges begonnen, die Baugrube auszuheben. „Es läuft gut. Wir haben eineinhalb Wochen Vorlauf“, freut sich die Chefin der Kommunalen Wohnungsgesellschaft. Im März 2016 soll das Haus bezugsfertig, einen Monat später sollen auch die Außenanlagen gestaltet sein. 1,7 Millionen Euro investiert die Wohnungsgesellschaft in den Neubau. Hier können sich Jung und Alt auf ein neues Zuhause freuen. Vor allem ältere Leute haben Interesse an den barrierefreien Wohnungen. Vergeben sei noch keine, aber eine Wunschliste ist lang, sagt Elke Taugerbeck. Nicht nur Einheimische, für die ihr Haus zu groß geworden ist, haben Interesse. Es liegen auch Anfragen aus anderen Orten, zum Beispiel aus Schwerin, vor. Investition: 1,7 Mio. Euro 14 Wohnungen entstehen im neuen Wohnhaus in der Ernst-Moritz-Arndt-Straße in Satow. 7 Euro je Quadratmeter wird etwa die Miete betragen. 1,7 Mio. Euro investiert die Wohnungs GmbH Satow in den Neubau. Renate Pete R

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