Mime mit Seemannsblut gibt den Jantzen

Lutz Riemann, Jahrgang 1940, ermittelte bis 1991 mehr als 30 Mal im „Polizeiruf 110“, stand auf einer Reihe von Theaterbühnen und bis zu seiner Pensionierung als Reporter vor den Kameras des NDR-Fernsehens. „Für mich ist das eine Herausforderung“, erzählt er. „Auf einer Bühne habe ich das letzte Mal 1988 gestanden.“ Er wolle noch einmal wissen, wie es sich anfühlt. Es war im vergangenen Jahr, als bei Riemanns in Stralsund das Telefon klingelte und Andreas Buhse, Autor der Warnemünder Weihnachtsgeschichte, anfragte, ob der gestandene Mime in dem Stück nicht den Sprecher machen wolle. „Denkste, fährste mal hin und lernst die Jungs kennen“, sagte er sich damals. Die Chemie zwischen ihm und den Veranstaltern, insbesondere auch der Ola-van-Sander-Band, stimmte vom ersten Augenblick an. „Die Jungs sind auch von hier oben. Ihr Rock schadet meinen Ohren nicht. Und wie die ganze Sache aufgezogen wurde, das hat mir schon gefallen.“ Es bedurfte keiner großen Überredungskünste, Riemann auch als Sprecher für die Multimedia-Rock-Oper „Stephan Jantzen — Flut“ zu gewinnen. Sie hat am Sonnabend (20 Uhr) im Bernsteinsaal des Neptun-Hotels Premiere. Von einer besonderen inneren Verbindung zum Thema will Riemann nichts wissen — wenngleich er als NDR-Mann eine Doku über die Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger (DGzRS) drehte und Mitautor eines Buches über den Untergang der Beluga ist. Vor seiner Schauspielkarriere erlernte er zudem in Wolgast den Beruf eines Schiffbauers. So gesehen ist er eine Idealbesetzung.Karten (20 Euro): Coaast und Neptun Achim Treder

Warnemünde - Mime mit Seemannsblut gibt den Jantzen