Im Rostocker Stadtteil Groß Klein entstehen 110 Sozialwohnungen: Landesbauminister Christian Pegel (SPD) hat gestern entsprechende Förderbescheide an das Wohnungsunternehmen Semmelhaack aus Elmshorn (Schleswig-Holstein) überreicht. Das Land beteiligt sich demnach an den Gesamtbaukosten in Höhe von circa 14,5 Millionen Euro mit rund 4,4 Millionen Euro. „Wir brauchen diese Wohnungen gerade in Rostock auf einem der größten Druckmärkte. Das hilft uns“, sagte Pegel bei der Übergabe.
Die Firma Semmelhaack, die gerade in ganz Rostock Hunderte Wohnungen baut, sammelte bereits in Schleswig-Holstein und Brandenburg Erfahrungen mit dem sozialen Wohnungsbau. Für Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern ist das hingegen Neuland: Erst im vergangenen Jahr ist hier die sogenannte Richtlinie Neubau Sozial in Kraft getreten. „Bei der Antragsstellung ist das unseren Mitarbeitern schon aufgefallen. Semmelhaack hat die Vorgaben zu den Grundrissen sofort weitgehend erfüllt“, sagte Pegel.
Sechsgeschosser mit Fahrstühlen
An der Albrecht-Tischbein-Straße 20 baut das Unternehmen 57 Wohnungen, am Segelmacherweg 21 bis 23 entstehen 53 Einheiten. Geplant sind sechsgeschossige Gebäude. Alle erhalten Fahrstühle. „Das freut mich besonders. So können Bewohner hier auch bleiben, wenn sie später auf einen Rollator angewiesen sind“, sagte Pegel vor dem Hintergrund, dass die Gesellschaft zunehmend altere. Baubeginn soll möglichst Anfang des kommenden Jahres sein.
Insgesamt haben inzwischen zwölf Bauvorhaben in MV Fördermittel vom Land zugesichert bekommen – auf diese Weise entstehen 347 Sozialwohnungen in Rostock, Bad Doberan, Greifswald, Neubrandenburg und Waren an der Müritz. Zwei der vom Land unterstützten Neubauprojekte sind bereits fertiggestellt. In Greifswald und Neubrandenburg stehen insgesamt 26 mietpreis- und belegungsgebundene Mietwohnungen zur Verfügung.
Höchstens 5,50 Euro Miete
Aus dem Landesprogramm geförderte Wohnungen dürfen 20 Jahre lang nur an Personen mit Wohnberechtigungsschein vermietet werden. Die jeweilige Kommune stellt den Wohnungssuchenden, deren Einkommen einen festgelegten Satz nicht überschreitet, die entsprechende Berechtigung aus. Die Nettokaltmiete der Wohnungen liegt bei höchstens 5,50 Euro pro Quadratmeter.
Gefördert wird ausschließlich der Bau von barrierearmen und barrierefreien Mietwohnungen in nahezu 100 Grund-, Mittel- und Oberzentren, in denen ein nachhaltiger Bedarf an preiswertem Wohnraum besteht.
André Wornowski