Nach Orkan: Großes Aufräumen im Schlosspark

Eigentlich sollte der Schlosspark von Lühburg in diesem Jahr auf Vordermann gebracht und für die Besucher attraktiver werden. Sturmtief „Felix“ richtete im Januar aber einen so großen Schaden an, dass seine Hinterlassenschaften erst beseitigt werden müssen. „Eschen, Buchen und sogar Kastanien knickten innerhalb weniger Minuten um wie Streichhölzer“, erinnert sich Wolf- Christian Calsow. Er betreibt zusammen mit seiner Frau Dorothee das Schloss. Ein Teil des Parkes ist seitdem sogar gesperrt, da noch große Äste abbrechen können. Die Fläche rund um das Anwesen samt Graben und Park gehört der Gemeinde. Nur die ist pleite und kann kein Geld für die Beseitigung der Schäden beisteuern. In Lühburg wissen sich die Bewohner aber zu helfen. Denn auch sie sind daran interessiert, dass das Umfeld ihres Vorzeigeobjektes nicht sich selbst überlassen wird. „Es haben sich mehrere Fachleute aus dem Ort gemeldet, die in ihrer Freizeit mit anpacken“, erklärt Wolf-Christian Calsow. Er ist zuversichtlich, dass bis zum Saisonstart in wenigen Wochen das Gröbste beseitigt ist. Das Holz soll verkauft und der Erlös in Neuanpflanzungen investiert werden, damit der Park Stück für Stück in den Urzustand zurückversetzt werden kann. Bis dahin liegt vor der Gemeinde allerdings noch ein weiter Weg, denn das Schloss Lühburg ist von knapp acht Hektar Wald umgeben. „Die letzte große Baumpflege muss vor knapp 100 Jahren vorgenommen worden sein“, ist sich Wolf- Christian Calsow sicher. Seitdem er und seine Frau das Schloss vor knapp fünf Jahren übernommen haben, hat sich allerdings schon einiges getan. Die Wucherungen zwischen den Bäumen verschwanden und der Rasen wächst an vielen Stellen wieder. Selbst einen Minigolfplatz mit elf Löchern hat er vor dem Schloss angelegt. Aber auch in dem großen Haus wartet allerhand Arbeit auf das Paar. Einige Fenster werden in dem denkmalgeschützten Gebäude erneuert, auch die Gastro- Küche wird vergrößert. „Wir können seit unserer Eröffnung kontinuierlich mehr Gäste pro Jahr begrüßen. Wir stellen uns dementsprechend darauf ein“, meint er. „Deshalb auch die Änderung mit der Küche.“ Die Ferienwohnungen „Grafensuite“ und „Parkblick“ erhielten bereits in den letzten Wochen eine Verschönerungskur. Hier wurden die Badezimmer saniert. In einem kam eine Lehmwand mit Holzelementen aus dem 18. Jahrhundert zum Vorschein, die in dieser Form belassen wurde. Calsow: „Wir haben viele Ideen, um das herrliche Schloss und seine Ferienwohnungen für unsere Gäste noch schöner und komfortabler zu gestalten. Schritt für Schritt kommen wir voran.“ Wie gut das um 1730 errichtete Schloss, weit entfernt von Großstadtlärm und Trubel, bei den Gästen ankommt, zeigen die Übernachtungszahlen. Die sollen sich seit der Eröffnung verdreifacht haben. Aber auch für Seminare, Familienfeste und Hochzeiten ist Schloss Lühburg eine angesagte Adresse. Die Termine für die zehn Hochzeiten in diesem Jahr waren schnell vergeben. Die beiden Betreiber halten die Anzahl jedoch in Grenzen. „Jede Hochzeit wird nach den Wünschen des Brautpaares ausgerichtet. Das benötigt eine gewisse Vorlaufzeit“, sagt Wolf-Christian Calsow. Für 2017 soll es schon Anfragen geben. Schloss wieder in Familienbesitz Anfang des 14. Jahrhunderts gehört das Gut Lühburg zum Besitz der Familie von Bassewitz. Während des Dreißigjährigen Krieges wird es komplett zerstört. Etwa 1725 bis 1730: Ludolph Friedrich von Bassewitz erbaut das heutige Schloss. 1945 wird die Familie Bassewitz aus Lühburg vertrieben. 1992 erwirbt ein Investor das Schloss und saniert es. 2010 übernimmt Dorothee Calsow, geborene Gräfin von Bassewitz, das ehemalige Haus der Urgroßeltern. Mathias Otto

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