Nasenbären verpassen Überraschung

Da war mehr drin! Die Rostocker Nasenbären mussten sich am Sonntag Bundesliga-Tabellenführer Samurai Iserlohn in der Ospa-Arena mit 8:12 (3:2, 1:4, 4:6) geschlagen geben. Dabei führte der Außenseiter fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause noch mit 4:3 und war am Drücker. „Wenn wir in dieser Phase das fünfte und sechste Tor machen, geht das Spiel vielleicht anders aus“, haderte Nasenbären-Trainer Mario Breneizeris. „Dennoch war es die beste Teamleistung in dieser Saison“, betonte der Coach. Lob gab es auch von ganz besonderer Stelle. Auf der VIP-Tribüne saßen nämlich Bundestrainer Manfred Schmitz und der Vorsitzende des Inline-Skaterhockeyverbandes Deutschland (ISHD), Ingo Goerke. „Wir sind sehr beeindruckt von der Halle inklusive der tollen Bande. Es ist sensationell, was die Rostocker auf die Beine gestellt haben. Die Mannschaft hat Potenzial“, sagten die beiden Funktionäre. Sie stellten in Aussicht, dass in Zukunft Länderspiele oder sogar Europameisterschaften in der Hansestadt ausgetragen werden könnten. „Das ist eine der besten Hallen in Deutschland“, hob Goerke hervor. Auch die Leistungen der beiden Teams gefielen Schmitz und Goerke, die am Vortag noch der Partie Bremerhaven gegen Crefeld beiwohnten. „Das Niveau ist besser als gestern. Allerdings sieht man, dass Iserlohn eingespielter ist. Rostock fehlt das gemeinsame Training und damit die Abstimmung“, so Manfred Schmitz. Die Iserlohner erwischten einen Blitzstart und führten schon nach 45 Sekunden mit 2:0. „Da waren wir noch gar nicht auf dem Feld angekommen“, ärgerte sich Nasenbären-Fan und Hallensprecher Jens Hagen. Aber dann kämpften sich die Rostocker bravourös zurück. Kristian Damgaard (12.), Jürgen Brümmer (18.) und Søren Damgaard (20.) drehten die Partie noch vor der ersten Pause. Zu Beginn des Mitteldrittels bestimmten die Rostocker vor gut 100 Zuschauern das Geschehen. Søren Damgaard scheiterte am Pfosten (23.). Nach einem Konter kamen die Iserlohner zum Ausgleich (26.). Aber davon ließen sich die Nasenbären nicht aus der Bahn werfen. Kapitän Christian Herrmann traf zwei Minuten später zum 4:3 (28.). Die Hausherren blieben am Drücker, vergaben aber beste Chancen. Das rächte sich in der Schlussphase des zweiten Abschnitts, als Iserlohn innerhalb von vier Minuten aus dem 3:4-Rückstand eine 6:4-Führung machte (40.). „Wir müssen einfach cleverer werden“, ärgerte sich Nasenbären-Chef und Stürmer Christian Ciupka, der später noch des Feldes verwiesen wurde (53.). Im Schlussdrittel ließen die Gäste aus Nordrhein-Westfalen nichts mehr anbrennen. Die Rostocker Treffer durch Eric Haiduk, Paul Stratmann, Søren Damgaard und Jürgen Brümmer waren nur Ergebniskosmetik. Trotzdem lobte Iserlohn-Trainer Michael Börger die Nasenbären. „Hut ab vor den Rostockern, die nicht aufgegeben haben. Es war ein super Spiel, in dem meine Mannschaft einen guten Job gemacht hat“, so Börger. „Wenn wir die restlichen Spiele so agieren, dann werden wir gewinnen und die Klasse halten“, meinte Nasenbären-Coach Mario Breneizeris. Die Rostocker rutschten in der Tabelle zurück auf Platz elf, den ersten Abstiegsrang, weil Crefeld das Kellerduell mit 14:6 in Bremerhaven gewann. Nächster Gegner sind am kommenden Sonntag (16 Uhr, Ospa-Arena) die Highlander Lüdenscheid, die aktuell den sechsten Tabellenplatz einnehmen. Die Nasenbären haben noch alles in der Hand. Denn danach warten noch die Kellerkinder Uedesheim Chiefs (9.), die Bremerhaven Whales (12.) und am letzten Spieltag der Crefelder SC (10.). „Es läuft wohl alles auf ein Entscheidungsspiel in Crefeld hinaus“, vermutet Bundestrainer Schmitz. Tommy Bastian

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