Nordwasser bereitet Übernahme vor

Rostock und Teile des Landkreises haben ein neues kommunales Unternehmen: die Nordwasser GmbH. Am Montag waren die Gesellschafter beim Notar. Jetzt beginnen die Vorbereitungen für die Übernahme von Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zum 1. Juli 2018. Zu diesem Datum wurde der Vertrag mit der privaten Eurawasser nach 25-jähriger Laufzeit gekündigt. Bis zu zehn Prozent könnten Trink- und Abwasser dann günstiger werden, verspricht Jochen Bruhn noch einmal. Der Chef der Rostocker Versorgungs- und Verkehrsholding (RVV) übernimmt mit Katja Gödke, Geschäftsführerin des Warnow-Wasser- und Abwasserverbandes (WWAV), gemeinsam die Geschäfte. Gesellschafter von Nordwasser sind zu 49 Prozent der WWAV und zu 51 Prozent die RVV. Zunächst einmal arbeiten Gödke und Bruhn ohne Mitarbeiter. Erst 2017 schreibt Nordwasser zwei Geschäftsführerstellen aus, zum 1. Juli 2018 kommen dann die rund 300 Eurawasser-Beschäftigten dazu. Unterstützung bekommen Bruhn und Gödke bis dahin aus ihren jeweiligen Unternehmen. „Das ist viel Arbeit, die auf uns zukommt“, sagt Jochen Bruhn. Schließlich soll das Wasser auch am 1. Juli 2018 so aus dem Hahn kommen, dass die Rostocker vom Wechsel gar nichts mitbekommen. Zu regeln sind vertragliche Beziehungen zwischen WWAV und Nordwasser und der Übergang von Eurawasser zum neuen Betreiber. Zwölf Wasserwerke, 41 Kläranlagen und Tausende Kilometer Leitungen zeigten die Dimension des Vorhabens, erläutert Gödke. Außerdem müssten nicht nur 300 Eurawasser-Mitarbeiter, sondern auch 40000 Kunden mitgenommen werden. Gödke und Bruhn hoffen auf einen reibungslosen Ablauf. Und auf die Bereitschaft von Eurawasser, das nach der politischen Entscheidung auch zu begleiten. „Drei Jahre Vorlaufzeit sind nötig“, schätzt RVV-Geschäftsführer und Stadtwerke-Chef Oliver Brünnich ein. Die Gründung eines neuen Unternehmens für die „kommunale Familie“ sei etwas Besonderes. Brünnich erhofft sich eine Reihe von Vorteilen. So könnten Bauarbeiten zwischen Stadtwerken und Nordwasser besser koordiniert werden. Auch ein gemeinsames Kundencenter von Stadtwerken, Nordwasser und Straßenbahn sei möglich. Thomas Niebuhr

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