OZ-Kolumnistin aus Rostock: So reagieren meine Hunde auf Kinder

Es ist unheimlich spannend zu sehen, wie unterschiedlich Finn und Chewbacca doch sind – obwohl sie Vater und Sohn sind! Ohnehin können sich Hunde nicht an familiäre Verzweigungen erinnern. Ich dachte jedoch, dass Finn seinem Vater ähneln würde, da er sich während seines Erwachsenwerdens an ihm ein Vorbild nehmen konnte. In einem Punkt könnten sie jedoch nicht verschiedener sein: Kinder. Vergangenen Sonntag begegnete uns während eines Spaziergangs am Rostocker Stadthafen eine Familie mit drei Kindern, die alle unsere Hunde streicheln wollten. Interessant daran war, dass jedes Kind anders mit den Hunden umgegangen ist und so auch die Hunde verschieden reagierten. Sowohl die Kinder als auch die Hunde zu beobachten, war spannend und lehrreich zugleich. Vor allem für Finn war dies eine große Herausforderung, da er schon immer ein wenig eigen war. Chewbacca ist der Hit auf jeder Kinderparty: Wenn es eines gibt, das Chewbacca neben Hundefutter und Nickerchen liebt, dann sind es Kinder. Bevor er bei uns einzog, lebte er in einer Familie mit mehreren Kindern. Dazu war seine ehemalige Besitzerin Züchterin, sodass Chewbacca immer von Kindern und Welpen umgeben war. Wenn wir in der Rostocker Innenstadt oder bei uns im Fischerdorf spazieren gehen, kommt es hin und wieder vor, dass Kinder ihn streicheln möchten. Das lässt sich Chewbacca nicht zweimal sagen. Ganz behutsam, vorsichtig und ruhig drückt er seinen Kopf gegen die kleinen Kinderhände und genießt die kurzen Streicheleinheiten. Dementsprechend hat er sich auch am Sonntag sehr gefreut, als die Kinder vorsichtig seinen Rücken streichelten. Am entspanntesten ist er, wenn die Kinder ruhig und vorsichtig sind und nicht vor lauter Aufregung schreien - ganz anders als sein Sohn. Finn stand die Skepsis ins Gesicht geschrieben: Finn hingegen durfte den Umgang mit Kindern leider nicht von Anfang an lernen, denn in unserer kleinen Familie gibt es keine Kinder. Zusätzlich war er schon immer ein schüchterner Hund. Trotzdem versuche ich, ihm einen freundlichen Umgang mit Kindern beizubringen. Auch die Eltern sind oft eine große Unterstützung, da sie ihren Kindern Sicherheit und Ruhe vermitteln. Ich persönlich finde es schön, wenn Kinder einen freundlichen und respektvollen Umgang mit Tieren lernen. Andererseits möchte ich auch, dass meine Hunde Kinder tolerieren und respektieren. Drei Kinder, die unterschiedlicher nicht sein konnten: Interessant war, wie unterschiedlich die drei Kinder auf die Hunde zugingen bzw. zögerten. Das älteste Mädchen ging sehr besonnen, freundlich und zielstrebig auf Finn und Chewbacca zu. Chewbacca freute sich bereits, gestreichelt zu werden. Finn blieb anfangs noch hinter mir, ging dann aber vorsichtig von allein zum Mädchen, um einmal an ihr zu schnuppern. Das zweitjüngste Kind war ein Junge, der sehr energetisch, laut und aufgeregt auf uns zu rannte. Auch Chewbacca erschrak etwas, ließ sich aber wie gewohnt anfassen. Finn hatte sich hinter mir verkrochen, da das für ihn zu viel Energie war. Der jüngste Sohn blieb bei seinen Eltern und traute sich nicht, einen Schritt vorzugehen. Finn, der mindestens genauso schüchtern ist, wagte den ersten Schritt und ging behutsam ihm entgegen. Es schien, als wollte Finn sogar von ihm gestreichelt werden. Das gesamte Zusammentreffen dauerte maximal 2 Minuten, die mir aber viel länger vorkamen. Es war so spannend und bewundernswert, sowohl die Kinder als auch meinen jüngsten Hund neu kennenzulernen. Mit einem guten Gefühl verabschiedeten wir uns und traten schließlich die Heimreise an. Lesen Sie auch: Auch Hundeerziehung hat Grenzen: Diese 3 Macken zeichnen meine Hunde aus Gassigruppen in der Corona-Krise: Hundebesitzer müssen mehr Rücksicht nehmen Von Denise Avellan