Ostseebad sucht neues Verkehrskonzept

wird die Verkehrssituation in der Kurstraße und den anliegenden Straßen überprüfen lassen, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu verbessern. Dafür hat die Gemeindevertretung nun einen Auftrag an ein Rostocker Planungsbüro vergeben. „Das jetzige Verkehrskonzept ist in der Mitte der 90er Jahre entstanden“, sagt Frank Giese, Bürgermeister des Ostseeheilbades. „Da ist es schon einmal an der Zeit, dass man sich wieder einmal Gedanken darüber macht.“ Untersucht wird von den Planern der Bereich zwischen dem Lindenweg, der August-Bebel-Straße und der Rostocker Straße. „Die Verkehrssituation dort führt bei immer mehr Einheimischen und bei Touristen zu Verunsicherungen“, erläutert Giese. Besonders gravierend sei dies vor allem in der Kurstraße. „Dort können die Radfahrer die Strecke von beiden Richtungen befahren, obgleich die Kurstraße eine Einbahnstraße ist.“ Außerdem könne man die Radfahrer nicht auf den Gehwegen fahren lassen, weil dieses in Straßen mit Tempo-30-Begrenzung nicht vorgesehen sei, fügt Frank Giese hinzu. Weitere Kritik, die ebenso von Einheimischen wie von Kurgästen gekommen sei, sei das Parken in der Kurstraße. Sie wird durch die abgestellten Wagen zusehends verengt. Bernd Kuntze, Geschäftsführer der Kur- und Tourismusgesellschaft, begrüßte gestern diesen Schritt der Gemeindevertretung. „Da besteht dringender Handlungsbedarf. Vor allem die Radfahrer sorgen für Unsicherheit“, sagt der Touristiker. Gerade die Anzahl der Gäste, die mit Zweirädern im Urlaub unterwegs sind, sei in den vergangenen Jahren erheblich gewachsen. „Wir müssen das dringend alles einmal aufarbeiten“, sagt Bernd Kuntze. „Dabei sind wir gegenüber dem Ergebnis völlig offen“, erklärt Bürgermeister Giese. Man wolle zunächst sehen, welche Möglichkeiten es gebe und erst danach über Umbau- und Ausbaumaßnahmen in der Kurstraße entscheiden. „Deswegen haben wir uns bei der Auftragsvergabe auch für ein Rostocker Büro entschieden, das bislang noch nicht in Graal-Müritz gearbeitet hat, allein um einen neuen Blick zu bekommen.“ Schließlich habe man auch ein anderes Nutzerverhalten, beispielsweise müsse man sich fragen, ob die Pflasterung der Straße angesichts der Geräuschentwicklung immer noch empfehlenswert sei. Gemeindevertreter Jürgen Gottschalk zeigte sich gestern froh, „dass in dem Bereich noch nichts Schlimmes passiert ist, auch wenn schon einmal ein Radfahrer gegen eine sich öffnende Autotür gefahren ist“. Die Verantwortlichen wollen nun zunächst einmal die Vorschläge der Planer abwarten und dann weiter über ein Konzept diskutieren. „Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir uns damit befassen“, sagt Kommunalpolitiker Gottschalk. „Wir haben immer wieder Versuche mit dem Verkehr in der Kurstraße gemacht.“ Dass man den Bereich zu einer Fußgängerzone machen könnte, sieht Jürgen Gottschalk nicht: Die dortigen Geschäfte müsste auch für Senioren gut erreichbar sein. Michael Schißler

GRAAL-MÜRITZ - Ostseebad sucht neues Verkehrskonzept