Piranhas leisten erbitterte Gegenwehr

Die Rostock Piranhas starteten gestern Abend mit einer Niederlage ins Play-off-Halbfinale der Eishockey-Oberliga Nord. Vor 2150 Zuschauern im Eisstadion am Pferdeturm mussten sich die Kufencracks um Trainer Sergej Hatkevitch (48) den favorisierten Hannover Indians trotz Führung mit 2:5 (1:2, 0:1, 1:2) geschlagen geben. „Wir haben uns mit Hannover einen offenen Schlagabtausch geliefert“, sagte Hatkevitch. Er lobte die gute Einstellung seines Teams: „Wir haben tolle Moral gezeigt.“ Die Piranhas spielten von Beginn an gut mit. Sie agierten konzentriert und schafften es ein ums andere Mal, die Gastgeber in Verlegenheit zu bringen. Der Außenseiter setzte in der sechsten Minute auch das erste Ausrufezeichen. Sebastian Pritykin ließ seine Farben jubeln, nachdem er die gute Vorarbeit von Gregor Kubail und des Ex-Hannoveraners Arthur Lemmer im gegnerischen Netz unterbringen konnte. Doch die Niedersachsen hatten sofort eine passende Antwort parat. Stürmer André Gerartz nutzte knapp zwei Minuten später eine der wenigen Überzahlsituationen der Hausherren — im gesamten Spiel gab es lediglich zehn Strafminuten — ,und glich für den Favoriten aus. Kurze Zeit später musste REC-Verteidiger Marcel Krzyzyk das Eis verlassen. In einem Zweikampf wurde er von seinem Gegenspieler niedergestreckt und musste wegen einer Platzwunde am Kopf mit mehreren Stichen genäht werden. In den Schlussminuten der Partie wirkte der knallharte Abwehrrecke aber wieder mit. „Das war ein klarer Check mit dem Ellbogen, aber die Schiedsrichter haben das anscheinend anders gesehen,“ echauffierte sich Hatkevitch, „dadurch mussten wir unsere Defensive umbauen, aber die Jungs haben das gut gemacht.“ Die Piranhas schienen kurz vor Ende des ersten Drittels schon mit ihren Gedanken in der Kabine zu sein, als noch 37 Sekunden zu spielen waren. Nick Anderson nutzte eine Unachtsamkeit der Rostocker Abwehr und traf zum 2:1 (20.). „Da haben wir einfach gepennt, haben den Gegner gewähren lassen“, haderte Hatkevitch. Der Trainer sah auch im zweiten Drittel eine engagierte Vorstellung seiner Mannschaft. Doch in der Offensive steckte der Wurm. Trotz vieler Chancen wollte der Puck zunächst nicht mehr im Gehäuse der Gastgeber landen. Hannover schaffte es, die REC-Torjäger Petr Sulcik und Igor Bacek, das Top-Duo der Liga (zusammen 68 Treffer), auszubremsen. Außerdem nutzten die Hausherren ihre Chancen besser. Erneut war es Anderson, der die Führung der Indians ausbaute (37.). Mit einem Zwei-Tore-Rückstand ging es für die Piranhas in den letzten Abschnitt. Die Partie blieb weiterhin ausgeglichen, die Gäste erspielten sich mehrere gute Chancen. Die beste vergab Sulcik nach Vorarbeit von Kubail (48.), als sein Schuss das Ziel knapp verfehlte. Hannover hingegen präsentierte sich abgezockter, legte das 4:1 durch den dritten Treffer des überragenden Anderson nach (55.). Auch von Anton Marsalls Treffer zum 2:4 (56.) ließen sich die Indians nicht aus der Ruhe bringen. Als Rostock noch mal alles riskierte, setzte Gerartz in der letzten Spielminute den Schlusspunkt, traf zum 5:2-Endstand für den Favoriten. „Hannover war bei Kontern sehr gefährlich“, zollte REC-Coach Hatkevitch dem Kontrahenten Respekt, „doch wir haben gezeigt, dass wir uns nicht verstecken brauchen und wollen am Dienstag ausgleichen.“ Morgen um 20.00 Uhr geht es in der Eishalle Schillingallee beinahe um alles. Die Piranhas brauchen einen Sieg, um in der Best-of-five-Serie nicht schon vorentscheidend ins Hintertreffen zu geraten. Statistik Rostocker EC: Neumann — Brink, Krzyzyk, Pritykin, Kohlstrunk, Gruhler, Bergemann — Bacek, Sulcik, Stramkowski, Stratmann, Haiduk, Marsall, Lemmer, Kubail, Labuhn. Tore: 0:1 Pritykin (6.), 1:1 Gerartz (8., Überzahl), 2:1, 3:1, 4:1 Anderson (20., 37., 54.), 4:2 Marsall (56.), 5:2 Gerartz (60.). Strafminuten: Hannover 6, REC 4. Weiteres Ergebnis: Hannover Scorpions — EC Harzer Falken 5:1. Wir haben gezeigt, dass wir uns nicht verstecken brauchen und wollen Dienstag ausgleichen.“REC-Coach Sergej Hatkevitch (48) René Warning

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