Plattdeutsch-Stunde mit dem Loeppelmaker

Sie waren schon in der Uni, an der Stadtmauer, auf dem Petriturm, beim Grubenbäcker und jetzt im Freilichtmuseum Klockenhagen. Sie, das sind Schüler der 4. Klasse der Grundschule „An den Weiden“ in Toitenwinkel, die das Plattdeutsche lernen möchten. Christine Stübe (67), einst Buchhändlerin und nun aktiv im Verein „Klönsnack-Rostocker 7“, ist eine der Maaten, die sich um die Erhaltung des Plattdeutschen mühen und die junge Menschen an diese bedrohte Sprache heranführen. Stübe selbst lernte das Niederdeutsche von Vater und Großvater. „Ich will den Kindern die Sprache möglichst praxisbezogen vermitteln“, sagt sie. So wurde in dieser Woche Klockenhagen der Zielort. Christine Haase, Sozialarbeiterin des DRK an der Grundschule, führte den Trupp ins Museumsdorf. Ein unterhaltsamer Rundgang für Viktoria (11), Jenny (10) und die anderen begann. Schon bei der Handspritze im Völkshäger Spritzenhaus und am Schlafzimmer im Katen Stäbelow wurde das Plattdeutsche lebendig. An der Waschstation mit Waschbütt gab es Spaß, hatte doch der kräftige Wind Omas „Ballerbüxen“ von der Leine gerissen. Auch Julia (12) wusste unter den Erntekronen nicht, was Austköst ist. Und so wurde über das Erntefest und die Bräuche auf dem Lande geredet. Aus Stralsund war „Loeppelmaker“ Ralph Schmidt bei der Arbeit, Plattspräker auch er. Und so erfuhren die Kinder Interessantes übers Holzschnitzen. Ein Blick in alte Toilettenzeiten am Doppelsitzer-Schul-Plumps-Klo, einst in Rövershagen genutzt, fehlte nicht. Juliene (10) probierte unter dem Lachen der anderen. Eine Erinnerung, im Dorfladen ausgesucht, kam mit nach Rostock. Und die nicht ganz ernste Ankündigung von Christine Stübe: „Nächste Woche machen wir ein Quiz über das Gelernte.“ Jürgen Falkenberg

KLOCKENHAGEN - Plattdeutsch-Stunde mit dem Loeppelmaker