Oberliga: FC Hansa Rostock II ? 1. FC Union Berlin II 1:1 (0:0) - Punktgewinn in der Nachspielzeit — Rietentiets Spätzünder schlagen wieder zu

Auf die Last-Minute-Truppe von Trainer Axel Rietentiet ist Verlass: Auch beim Heimspiel gegen Unions Reserve traf der FC Hansa II im letzten Augenblick — wie schon so häufig in dieser Saison. Max Kremer erzielte in der ersten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich. „Das Team kann von der ersten bis zur 90. Minute rennen. Ich bin stolz, wie die Jungs den Rückstand weggesteckt haben“, lobte Rietentiet. Doch eine Regelmäßigkeit ging am Freitag verloren, denn nach elf Siegen in elf Heimspielen zuvor war Union der erste Gegner, der einen Punkt aus dem Volksstadion entführen konnte. „Wir dürfen auch nicht den Fehler machen und glauben, dass wir alle weghauen, die hierherkommen“, mahnte Rietentiet. Den Beweis dafür traten die „Eisernen“ an, die in der 51. Minute durch einen platzierten Kopfball von Kiyan Soltanpour in Führung gingen. Zuvor litt das Spiel unter den schlechten Platzbedingungen. „Nicht nur die DKB-Arena hat eine Vorstadtwiese“, sagte Rietentiet in Anspielung auf eine Aussage von Profi-Coach Peter Vollmann. Aus dem Spiel heraus wurde es selten gefährlich. Bei Standards war Hansa dagegen zweimal kurz vor dem Torerfolg: Erst parierte Union-Keeper Eric Niendorf einen Kopfball von Mathias Wenger aus kürzester Distanz (7.), dann war Niendorf auch bei einem direkten Freistoß von Daniel Becker zur Stelle (10.). Viel mehr kam nicht, was Maximilian Rausch dazu bewegte, eine Bandenwerbung aus dem Geländer zu treten. Erst in der letzten Viertelstunde wurde Hansa druckvoller. Fikic verpasste nach einer der wenigen Kombinationen knapp in der Mitte den Ball (75.), zudem klatschte ein Kopfball an die Latte (79.) — allerdings aus Abseitsposition. Den erlösenden Ausgleich bereitete der eingewechselte Patrick Kühn vor, der vor dem Keeper auf Kremer querlegte. „Am Ende wurden wir belohnt. Wir sind hohes Tempo gegangen. Aber insgesamt haben wir leider zwei Punkte verloren“, meinte Rietentiet. Die Union-Bank regte sich nach Abpfiff über den Ausgleich auf. Sie sahen eine Abseitsposition. Zwischen den Teams gab es ein paar deftige Worte, einige Spieler mussten beruhigt werden. Am Dienstag (19.30 Uhr) geht es für Hansa II weiter, dann reisen die Renickendorfer Füchse an. Verbandsliga: Sievershäger SV — FSV Malchin 1:0 (0:0). Sievershagen siegte in einem Spiel, „das von beiden Seiten nicht so doll war“, wie es Trainer Jens Hillringhaus ausdrückte. Nach einem Freistoß von Tom Wilke köpfte Christopher Kaminski zum Tor des Tages ein (50.). „Danach war das Spiel durch, weil Malchin nicht viel entgegenzusetzen hatte“, sagte der Sievershäger Coach. SV Waren — SV Warnemünde 3:2 (2:1). Das Schlusslicht aus Warnemünde verkaufte sich beim Zweiten gut. Nach einem 0:2-Rückstand (11./26.) kämpfte sich der SVW wieder ins Spiel und glich durch Robert Bullerjahn (40.) und Martin Bartsch (59.) aus. „Man hat keinen Unterschied gesehen“, meinte Spielertrainer Wilms, der sich bei seinem Team entschuldigte: „Die Jungs haben ein Superspiel abgeliefert. Wir haben am Ende auch verloren, weil ich zwei Katastrophenbälle gespielt habe.“ Zweimal, darunter auch beim 2:3 (75.), verlor Wilms den Ball, was im Konter zum Gegentor führte. Torgelower SV Greif II — Rostocker FC 2:1 (1:1). Der RFC, der auf sechs Stammspieler verzichten musste, ging durch Paul Maletzke in Führung (23.), kassierte nach einem indirekten Freistoß im Strafraum aber schnell den Ausgleich (26.). Ein Bock von Ersatzkeeper Jesse Bochert, der einen Distanzschuss durchrutschen ließ (75.), entschied die Partie. „Man merkte, dass einige gefehlt haben. Wir haben dennoch druckvoll agiert, die Chancen aber nicht genutzt“, sagte RFC-Trainer Christopher Stoll. MSV Pampow — TSV Graal-Müritz 6:3 (0:0). Auch drei Tore von Jeff Salpeter reichten für Graal nicht, um zu punkten. „Wir zeigen aktuell ein eklatantes Abwehrverhalten und machen zu viele individuelle Fehler. Das müssen wir in den Griff kriegen“, ärgerte sich Trainer Steffen Wegener. Sein Team machte beim Stand von 1:2 sehr früh auf und lud Pampow zum Kontern ein. „Da hat das Team den verkehrten Weg gewählt“, sagte Wegener. Landesliga: SV Pastow — Gnoiener SV 5:1 (2:0). Pastow rückte auf Platz vier vor. Ronny Susa (21. FE), sowie je zweimal Carsten Schmidt (29./51.) und Michael Brzezinski (59./68.) schossen die Tore. „Nach dem 5:0 sind wir hinten lässig geworden. Das hat mich geärgert“, sagte Trainer Andreas Seering. SV Hafen Rostock — VfL Blau-Weiß Neukloster 2:0 (0:0). Hafen hat den Klassenerhalt sichergemacht. „Glückwunsch ans Team. Ein verdienter Sieg, der auch wichtig für die Moral war“, sagte Trainer Ralf Henninger. Er brachte den Erfolg ins Spiel, denn Hans Luft traf zwei Minuten nach seiner Einwechslung zum 1:0 (74.). Die Entscheidung besorgte Raik Priepke (88.). VfL Bergen — FSV Bentwisch 2:2 (1:1). „2:2 verloren“, ärgerte sich Bentwisch-Coach Eckehardt Pasch. In der Nachspielzeit glich Bergen aus. Zuvor hatten Tim Hochheiser (24.) und Björn Boy (70.) jeweils die Führungstreffer erzielt. „Wir haben 90 Minuten gegen eine Wand gespielt und den Keeper berühmtgeschossen. Der Vorteil gegenüber Bützow ist weg“, sagte Pasch. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter nun. Damit würde selbst ein Sieg im direkten Duell nächstes Wochenende nicht reichen. Daniel Heidmann