Rostock: DRK stellt Holzhütten in Pflegeheimen auf und macht Besuch möglich

Das Wetter wird an den kommenden Weihnachtsfeiertagen kaum zum gemütlichen Draußensitzen einladen. Und einem gemütlichen Beisammensein drinnen schieben die coronabedingten Kontaktbeschränkungen einen Riegel vor – besonders in Pflegeheimen. Dabei seien Kontakte „so ungemein wichtig für das seelische Wohlbefinden und die Gesundheit“, sagt Jürgen Richter, Geschäftsführer der DRK Rostock Wohnen und Pflege gGmbH. Richter hatte vor einigen Wochen die Idee, wie sich Angehörige und Bewohner der Rostocker DRK-Pflegeheime trotz der Beschränkungen an den Weihnachtsfeiertagen treffen können. „Wir haben hier ein großes Gelände“, erklärt er mit Blick auf den Garten des Pflegeheims Evershagen in der Aleksis-Kivi-Straße 1, und in dem Garten stehen nun mehrere Holzhäuschen kreisförmig um einen runden Platz angeordnet. Sechs Hütten in Evershagen, sechs in der Südstadt: Die Häuschen wurden innerhalb kurzer Zeit geliefert und gerade erst aufgebaut: Sechs dieser geräumigen Hütten mit einer Grundfläche von etwa zehn Quadratmetern stehen jetzt am Pflegeheim Evershagen, sechs weitere beim DRK-Pflegeheim in der Südstadt. Die Hütten sind mit Heizstrahler, Strom und Licht ausgestattet, außerdem mit Stühlen und Tischen, Desinfektionsspendern, Hygieneplänen und Rampen. Ab dem 24. Dezember werden die ersten Besucher erwartet, die sich aber zuvor anmelden müssen und dabei den aktuellen Stand der Besuchsregelungen abfragen können. Die Idee hinter den Hütten: Darin können sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeheime mit ihren Angehörigen treffen – und zwar relativ unkompliziert. „Die Angehörigen betreten ja nicht die Pflegeeinrichtung, sondern gehen direkt zum Häuschen“, erklärt Jürgen Richter. „Und je weniger Besucher wir im Haus haben, desto geringer ist das Infektionsrisiko“, ergänzt der Leiter für stationäre Einrichtungen beim DRK in Rostock, Thomas Strobach. Mehr lesen: Weihnachten im Heim oder in der Familie? Pflegebedürftige in MV vor schwierigen Tagen So klappt die digitale Weihnachtsfeier mit Oma und Opa Ethikrat warnt angesichts zunehmender Isolation: Heimbewohner brauchen soziale Kontakte Im Frühjahr hätten sich Besucher und Bewohner beim Treffen häufig auf die Bänke im Garten gesetzt, sagt die stellvertretende Pflegedienstleiterin im DRK-Pflegeheim Evershagen, Bettina Krüger. Die Hütten seien gerade jetzt im Winter für solche Treffen jedoch viel besser geeignet. Man könne sich zurückziehen, die Tür zumachen und den Besuch in Ruhe empfangen. Auch Pflegeheimbewohnerin Elsa Link begrüßt diese neue Möglichkeit. „Man sitzt in der Hütte geschützt und muss sich nicht vor dem Wind verstecken“, erklärt die 69-Jährige, die sich in der Bewohnervertretung engagiert. Von Axel Meyer-Stöckel