Rostock: Erlebniswinter geht trotz Corona-Lockdown weiter

Der Rostocker Erlebniswinter geht in die zweite Runde. Nachdem zuerst die Museen ihre Schätze auf Citylight-Plakaten präsentierten, wird nun ein Kinofoyer zur Galerie. Die Rostocker Kunstschule und das Lichtspieltheater Wundervoll (Liwu) verwirklichen unter Einhaltung der Hygieneregeln ein gemeinsames temporäres Projekt: „In Foyer und Schaufenster des Liwu-Kinos im Barnstorfer Weg werden ab 1. Februar wechselnde Präsentationen von Künstlern sowie Vorstudenten der Kunstschule gezeigt“, erklärt Großmarkt-Chefin Inga Knospe. Lesen Sie mehr: Protest der Einzelhändler in Rostock: „Noch sechs Wochen, dann ist Schluss“ Gezeigt würden Grafiken, Malerei, plastische Arbeiten und Objekte, Fotografien oder Drucktechniken – und das bis Ende März immer im 14-tägigen Wechsel, so dass sich das mehrfache Vorbeischauen lohnt. Auch Film-Stills, sogenannte Passagenbilder von Filmen, könnten laut Knospe bewundert werden. Nicht alle Konzepte sind im Lockdown umsetzbar: Viele verschiedene Kunst- und Kulturschaffende der Stadt haben Ideen für den Erlebniswinter eingereicht, um auch während der Pandemie sichtbar zu bleiben und den Rostockern Abwechslung zu bieten, während die Spielstätten geschlossen bleiben müssen. „Insgesamt sind 48 Konzepte eingegangen“, bilanziert Knospe. Beteiligt haben sich unter anderem die Hanseatische Eventagentur, die Galerie Goldwerk, die Goliath Show & Promotion GmbH, das Kulturwerk MV, der Rostocker Frauenkulturverein Die Beginen, das Literaturhaus Rostock, die Rostocker Straßenkultur und der Kreative Marktplatz Ponyhof. Auch wenn die Bilanz der Einsendungen alle Beteiligten mit Stolz erfüllt und den großen Einsatz der Kulturschaffenden zeigt: „Aufgrund der Lockdown-Regelungen sind leider dennoch nicht alle Vorschläge umsetzbar – oder zumindest vorerst nicht“, bedauert sie. Lkw-Konzerte mit Livemusik: 15 der Konzepte seien aber realisierbar. „Damit werden 120 Kulturschaffende unterstützt – und die Rostocker erwartet in den nächsten Wochen eine bunte Mischung an Aktionen und Aktivitäten“, macht die Großmarkt-Chefin neugierig. Dazu zählen Lkw-Konzerte mit Livemusik, Buch-Ort-Rallyes zum Thema „Literatur in und aus Rostock“, Künstler-Schnitzeljagden oder musikalische Programme in verschiedenen Stadtteilen. „Das sind alles kleine Lichtpunkte in der dunklen Jahreszeit, welche etwas Freude und Abwechslung bringen. Ganz nach dem Motto: Können die Menschen nicht zur Kultur kommen, muss die Kultur zu den Menschen kommen“, so Knospe. Positiver Nebeneffekt: „Dadurch, dass Kunst und Kultur ihre etablierten Bereiche verlassen, wenden sie sich auch neuen Zielgruppen zu“, so die Verantwortliche des Erlebniswinters. Von CLG/OZ