Rostock Piranhas wollen Platz vier zurückerobern

Sergej Hatkevitch ist in seinem Element. Er steht auf zwei Kufen ganz sicher auf dem Eis in der Schillingallee. Es ist Training in der Eishalle. Der Coach der Piranhas des Rostocker EC (REC) gibt lautstark Anweisungen. „Der Pass muss schärfer kommen. Schau dir mal an, wie der Puck sich bewegt. Das muss besser werden“, fordert der 48-Jährige. Hatkevitch ist detailbesessen. Nichts geht bei ihm ohne Genauigkeit und Konzentration. „Der Puck muss schnell in Bewegung sein, wie der Ball bei den Fußballern des FC Barcelona“, vergleicht der Weißrusse. Während die Oberliga-Mannschaft auf einer Hälfte trainiert, tummeln sich auf der anderen Seite Nachwuchsspieler unterschiedlichen Alters. Hatkevitch hat beide Gruppen genau im Blick, pendelt zwischen den Feldern hin und her. Dass er nachmittags mehrere Aufgaben gleichzeitig lösen muss, stört den Trainer nicht. „Wir haben leider zu wenig Eiszeiten“, moniert der Diplomsportlehrer, „daher müssen wir uns den Platz teilen“, fügt er hinzu. Seit Mitte August ist Hatkevitch der sportlich Verantwortliche bei den Piranhas. Er hat sich an die Gegebenheiten vor Ort gewöhnt, betreut nachmittags mehrere Nachwuchsteams und die Herren. Am Abend steht dann die zweite Einheit auf dem Programm, bei der nur die Oberligaspieler dabei sind. „Da kommen diejenigen dazu, die tagsüber arbeiten müssen, zum Beispiel Jens Stramkowski oder Paul Stratmann. Alle sind sehr ehrgeizig und holen das versäumte Training nach“, lobt Hatkevitch. Der gebürtige Minsker steht seit 38 Jahren auf dem Eis — als Spieler und Übungsleiter. Bei seinem Team ist in der Oberliga Nord aktuell der Wurm drin. Nach 15 Partien stehen die Piranhas (25 Punkte) lediglich auf dem sechsten Tabellenplatz, haben allerdings zwei Spiele Rückstand auf den Hamburger SV (4., 28) und die Crocodiles Hamburg (5., 27). „Meine Mannschaft entwickelt sich gut“, betont Hatkevitch. Er weiß aber auch, dass noch einige Baustellen bearbeitet werden müssen. „Wir kriegen zu viele Strafzeiten. Das kostet Kraft.“ Der Trainer erhofft sich deshalb mehr Cleverness in der Defensive: „Wir lassen zu einfache Gegentore zu. Aber in knappen Spielen ist meistens das erste Tor entscheidend, deshalb sollten wir uns steigern.“ Mit der Offensivleistung seines Teams kann Hatkevitch zufrieden sein. 90 Treffer erzielten die Raubfische bisher — dabei ließen sie einige Chancen aus. „Wir können immer etwas verbessern. Bei der Anzahl an Schüssen, die wir abgeben, müssen noch mehr Tore herauskommen“, fordert er. Schon am Wochenende können die Rostocker den vierten Platz zurückerobern. Dieser bringt in den Play-offs einen Heimspiel-Vorteil, da vier von möglichen sieben Partien in der Schillingallee ausgetragen würden. Heute Abend um 20.00 Uhr sind die direkten Konkurrenten der Hamburg Crocodiles in der Eishalle zu Gast. Die erste Partie hatten die Rostocker noch klar mit 10:3 für sich entschieden, doch in Hamburg mussten sie für den Sieg in die Verlängerung gehen. Am Sonntag reisen die Piranhas dann nach Hannover zu den Wedemark Scorpions. Beide Spiele gegen den Tabellenletzten konnten die Rostocker klar für sich entscheiden (7:1, 12:1). Wir kriegen leider zu viele Strafzeiten. Das kostet Kraft.“ REC-Trainer Sergej Hatkevitch (48) René Warning

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