Rostock Seawolves gehen als Spitzenreiter ins neue Jahr

Was für ein Jahresfinale für die Basketballer der Rostock Seawolves: Drei Sekunden vor Schluss gelang Kapitän Jens Hakanowitz in einem dramatischen Schlussviertel der entscheidende Korb zum umjubelten 65:64 (30:24)-Sieg bei den BSW Sixers in Sandersdorf (Sachsen-Anhalt). Mit dem Auswärtserfolg bauten die Seawolves (20 Punkte) ihren Vorsprung an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga ProB auf vier Zähler aus. Die ärgsten Verfolger sind Bochum, Braunschweig und Recklinghausen (je 16). „Das war ein unglaubliches Ende. Der Sieg war verdient, aber etwas glücklich“, sagte Trainer Sebastian Wild (35), der auf den verletzten Sven Hellmann verzichten musste. Der 31-Jährige hatte im Training am Freitag einen fünffachen Gesichtsbruch erlitten. Er wird wohl mehrere Monate ausfallen. „Wir wünschen Sven alles Gute und sind in Gedanken bei ihm. Der Sieg ist auch für ihn.“ Die Gäste aus Rostock starteten dominant und aggressiv in die Partie. Vor 20 mitgereisten Anhängern, die ihre Farben lautstark nach vorne peitschten, starteten die Hansestädter hochkonzentriert und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Nach einer zwischenzeitlichen 11:2-Führung hielten sie den Vorsprung und führten nach den ersten zehn Minuten mit 15:8. Im zweiten Abschnitt war das Spiel ausgeglichener. Die Hausherren versenkten die Bälle besser im Korb und verteidigten den stark auftrumpfenden Yannick Anzuluni, der allein 25 Punkte erzielte, energischer als im ersten Viertel. Dennoch konnte Sandersdorf nur einen Punkt gut machen, zur Halbzeit führte Rostock mit 30:24. Nach der Pause wurden die Gastgeber stärker. Sie verkürzten auf 33:34 (23.). Die Seawolves hielten dagegen. Mit einem 11:0-Lauf setzten sie sich auf 45:33 ab. Mit acht Punkten Vorsprung (50:42) ging es in die letzten zehn Spielminuten. Das Schlussviertel war an Spannung kaum zu überbieten. Während sich die beiden Fanlager lautstark duellierten, schenkten sich die Kontrahenten auf dem Feld nichts. Es entwickelte sich eine dramatische Endphase. Innerhalb von einer Minute kamen die Hausherren heran und gingen zwei Minuten vorm Ende erstmals in Führung (57:56). Die Gäste standen am Rande einer Niederlage. Doch die Seawolves schlugen im Stile einer Spitzenmannschaft zurück. David Markert versenkte 39 Sekunden vor der Schlusssirene einen Dreier und verkürzte auf 63:64. Es folgte der Auftritt von Hakanowitz: Nach einem Fehlversuch der Sixers und einem Konter der Gäste traf der 34-Jährige mit einem Wurf über seinen Kopf zum 65:64 in den Korb. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie sie sich gegenüber der Vorwoche gesteigert hat“, freute sich Wild. „Das war ein toller Jahresabschluss.“ Der Aufsteiger setzte mit seinem zehnten Sieg und der Tabellenführung über den Jahreswechsel den i-Punkt auf das erfolgreichste Jahr der Klubgeschichte. Die folgende Ruhepause ist kurz. Am 3. Januar (19.30 Uhr, Ospa-Arena) startet Rostock gegen Stahnsdorf schon in das neue Jahr. Statistik Rostock Seawolves: Anzuluni 25 Punkte/12 Rebounds, Vogt 8/2, Markert 8/2, Hakanowitz 7/6, Crayton 6/3, Slavchev 5/3, Lopez Dittert 4/0, Lange 2/3, Owczarew 0/3. René Warning

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