„Rostock tanzt“: Schüler proben für Auftritt auf dem Uniplatz

Piratentanz, Folkloretanz, Jazztanz — in der Ballettschule Marquardt laufen die Proben auf Hochtouren. Besonders bei den kleinen Tänzern steigt die Aufregung. Denn: „Rostock tanzt“ bringt 500 Rostocker Tänzer vom 18. bis zum 20. Juni am Universitätsplatz auf die Bühne. „So, Mädels! Ich schaue mir das an und dann putzen wir“, ruft Sabine Marquardt. „Putzen“ ist Tänzersprache und bedeutet, Details auszubessern. „Es wird manchmal hektisch, wenn Lampenfieber ausbricht“, erzählt Annekathrin Röder (11). Aber die kleinen Tänzerinnen wissen schon, worauf es ankommt. Antje Tschischke (10) war im vergangenen Jahr auch bei „Rostock tanzt“. „Es war schön, weil meine Eltern zugeschaut haben“, erzählt sie. Zweimal die Woche trainieren die 5./6. und die 7. Tanzklasse in der Ballettschule. Frieda Stiller (12) und Lisa Papenfuß (12) berichten von einem Ritual vor großen Auftritten: „Frau Marquardt sagt, wir sollen uns nicht Glück wünschen“, sagt Papenfuß. Stattdessen fasse sie ihre Schülerinnen an der Schulter und mache eine Art „Toi, toi, toi“. Die beiden sind wie viele andere Mitglieder schon „alte Hasen“, fleißiges Üben zahlt sich aus: Frieda tanzt seit dem Kindergartenalter und steht beim Jazztanz ganz vorne. „Wenn Frieda sich vertanzt, müsst ihr euch an sie anpassen“, gibt Marquardt den anderen Tänzerinnen zu bedenken. Nichts Neues für Lisa Papenfuß (12): Auch sie tanzt seit neun Jahren. „Und ich möchte so lange tanzen, wie es möglich ist“, hat sie sich zum Ziel gesetzt. Das hat auch einen Grund: „Tanzen macht nicht nur Spaß, sondern powert auch aus — so kann ich abends besser einschlafen.“ Hausaufgaben und Tanzen seien gut vereinbar. Elisa Gillot (12) reichen zweimal Training die Woche nicht: „Ich tanze auch zu Hause ohne Musik. Wir haben zwar keinen großen Spiegel, aber das geht auch so.“ Für Sabine Marquardt gehört Tanzen zur Sprache dazu. Ihre kleinsten Schüler sind vier Monate alt und werden durch Klanghölzer an Musik herangeführt. „Die Kleinen überraschen ihre eigenen Mütter, wenn sie so früh schon Rhythmus erkennen.“ Rein physikalisch betrachtet seien Musik und Tanz eine Schwingung, die auf die Eigenschwingung der Seele trifft, erklärt Matthias Lührs, Therapeut in Rostock. „Günstigenfalls überlagern sich diese Schwingungen und verstärken sich.“ Aber nicht nur die jungen Tänzerinnen der Ballettschule Marquardt zeigen auf dem Uniplatz ihr Können: „Auch Senioren treten auf“, so Marquardt. Tanzen bedeutet für alle Altersgruppen Spaß — und hat sogar eine heilende Wirkung: „Es ist wissenschaftlich belegt, dass Tanztherapie gegen Depressionen, Stress und Posttraumata wirkt“, so Lührs. Auf dem Uniplatz werden alle Genres vertreten sein. „30 Tanzgruppen sind angemeldet“, sagt Frank Holle vom Veranstalter „Goliath Show & Promotion“. „So etwas gibt‘s in Rostock sonst nicht.“ Rostock tanzt: 18. bis 20. Juni auf dem Universitätsplatz Karolin Hebben

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