Ungewöhnlicher Anblick im Rostocker Stadthafen: Auf Höhe Haedgehalbinsel hat das Flusskreuzfahrtschiff Viking Sigrun festgemacht. Es handelt sich hierbei um einen Neubau aus der Neptun Werft, wie Hafenkapitän Gisbert Ruhnke auf OZ-Nachfrage bestätigt. „Es werden nun noch weitere Schiffe dieser Produktionsreihe nach und nach in den Stadthafen gelegt“, kündigt Ruhnke an.
Hintergrund: Die offizielle Übergabe der Schiffe sei erst im März oder April geplant. „Der Platz in der Werft reicht aber nicht aus, um die Schiffe solange dort zu behalten“, so der Hafenkapitän weiter. Deshalb haben Rathaus und Werft einen Vertrag für Liegeplätze im Stadthafen geschlossen. Bis zu sechs Schiffe könnten hier insgesamt festmachen, sagt Ruhnke. „Dann wird es allerdings auch bei uns knapp.“
Erst im vergangenen Jahr hat die Schweizer Reederei Viking River Cruises bei der Neptun Werft in Warnemünde sechs weitere Flusskreuzfahrtschiffe der „Viking Longship Class“ bestellt (die OZ berichtete). Die Neubauten ergänzen die Serie von mehr als 50 Flusslinern, die Neptun bereits für Viking mit Sitz in Basel gefertigt hat.
Die neuen Schiffe, die in europäischen Fahrtgebieten wie beispielsweise Rhein, Main und Donau, aber auch in niederländischen Gewässern eingesetzt werden können, sind 135 Meter lang und knapp zwölf Meter breit. In den 95 Außenkabinen finden 190 Passagiere Platz. Auch besitzen die neuen schwimmenden Hotels eine dieselelektrische (Hybrid)-Antriebsanlage. „Das sind schöne Schiffe“, sagt Hafenkapitän Ruhnke. Ihr Liegeplatz im Stadthafen wird abgesperrt und überwacht.
Die Neptun Werft hat sich in den vergangenen 15 Jahren einen exzellenten Ruf beim Bau von Flusskreuzfahrt- und Spezialschiffen erworben. An der Warnow entstanden bislang mehr als 68 Flussschiffe, unter anderem auch für die Rostocker Reederei A-Rosa.
Viking River Cruises gehört mit einer Flotte von 65 Schiffen zu den führenden Anbietern von Flusskreuzfahrten in Europa, Russland, Ukraine, China und Südostasien.
André Wornowski