Souveränes Heimspiel mit Rock und Konfetti

Ein Heimspiel, irgendwie schon. Denn zum Abschluss ihrer Herbsttour spielten Jennifer Rostock in der Stadt, die der Band den (Nach)-Namen gegeben hat. Und dass Jennifer Rostock eine Partyband ist, erwies sich schnell, Frontfrau Jennifer Weist zog das Publikum in ihrer schnodderig-freundlichen Art rasch auf ihre Seite. Rund 1500 Besucher waren ins Rostocker Moya gekommen, sie sollten nicht enttäuscht werden. Immerhin hatte es die Band mit ihrem aktuellen Album „Schlaflos“auf Platz zwei der deutsche Charts gebracht. Teil eins der Tour lief im Frühjahr, für den Teil zwei wurden vier neue Songs mitgebracht, die alle in Rostock zu hören waren. Zu erleben war auch ein Titel wie „K.B.A.G.“ von der letzten Platte, den die Band live energievoll rüberbrachte, auch ein Lied wie „Der blinde Passagier“ passte bestens ins Programm. Ein kleiner Akustikteil enthielt unter anderem den Song „Wenn der Wodka zweimal klingelt“, für den Titel „Der Kapitän“ hatte die Sängerin etwas Besonders ausgedacht: Sie holte sich zwei Konzertbesucher auf die Bühne und ließ den Song für sich singen — für alle Beteiligten wohl der Höhepunkt des Abends. Die Optik der Show steigerte das Konzerterlebnis — mit Bühnennebel, Lichtshow und Konfettiregen. Bei Jennifer Rostock ist manchmal ein gewisser Anklang bei der Neuen Deutschen Welle zu spüren, dazu gesellen sich natürlich Einflüsse aus Punk und Hip-Hop, auch Pop und Indierock. Mit ihrer sehr eigenen Präsentation hat die Gruppe Erfolg, denn neben der Frontfrau stehen vier versierte Musiker auf der Bühne. Vier Alben hat die Band seit 2008 vorgelegt und dadurch eine Stetigkeit bewiesen. Auch am Dienstagabend war sehr deutlich zu spüren: Das Geschehen lebt stark von der Bühnenpräsenz der Frontfrau Jennifer Weist, die ganz souverän das Programm prägt und mit großer Energie und Spaß die Leute mitzieht. Und die Party sollte noch ein bisschen weitergehen. Denn nach dem Konzert sollte in den Geburtstag von Sängerin Jennifer Weist reingefeiert werden, war zu hören. Immerhin, auch Elisa Witt (23) aus Fürstenberg war extra nach Rostock gekommen, um mit einer Freundin sowohl in deren als auch in Weists Geburtstag zu feiern. Natürlich mit Konzertbesuch: „Jennifer ist einfach total heiß“, sagt sie. Tätowierungen und Piercings haben es ihr angetan. „Ich habe selbst ein ganz neues Tattoo“, sagt Witt. Felix Wollmerstädt (26) aus Cammin schätzt vor allem die Musik: „Ich mag deutschen Punkrock. Und die Stimme ist einfach toll.“ Thorsten Czarkowski und Ove Arscholl

Marienehe - Souveränes Heimspiel mit Rock und Konfetti