Stadt sucht Bausenator: Matthäus tritt wieder an

Die Stadt hat die Stelle des Senators für Bau und Umwelt zum „nächstmöglichen Zeitpunkt“ ausgeschrieben. Die siebenjährige Amtszeit von Holger Matthäus (Bündnis 90/Die Grünen) endet am 31. August. Matthäus tritt erneut an und braucht eine Mehrheit der Bürgerschaft — sicher ist die noch nicht. Die Fraktionen UFR/FDP und Rostocker Bund hoffen auf geeignete Gegenkandidaten. „Ich arbeite an der Bewerbung“, bestätigt Holger Matthäus, dass er gern weitermachen würde. „Ich habe noch viel vor, vor allem im Bereich Energiewende und Klimaschutz“, erklärt der 51-Jährige. Er will jetzt bei den Bürgerschaftsfraktionen um Vertrauen werden. Mit der Ausschreibung kommt die Stadt dem grünen Senator bereits entgegen. „Es wird darauf hingewiesen, dass der derzeitige Stelleninhaber sich für eine weitere Amtszeit bewirbt“, heißt es im Text. Das sei üblich und fair gegenüber möglichen Bewerbern, aber doch ein bisschen abschreckend, sagt Sybille Bachmann vom Rostocker Bund. Ihre Fraktion hätte dafür gesorgt, dass die Stelle überhaupt ausgeschrieben ist. „Wir gehen davon aus, dass es Gegenkandidaten gibt. Wir ermuntern zu Bewerbungen“, so Bachmann. Sie sieht einen Konkurrenten oder eine Konkurrentin für Matthäus nicht chancenlos. „Wir wollen eine qualifizierte Person möglichst ohne Parteibuch“, erklärt Malte Philipp, Fraktionsvorsitzender von UFR/FDP. Dadurch könne ein Senator unabhängiger agieren. „Wir hoffen auf gute Bewerber.“ Rückendeckung bekommt der Amtsinhaber ganz offen von seiner eigenen Partei. „Wir unterstützen Holger Matthäus“, erklärt die Fraktionschefin der Bündnisgrünen, Simone Briese-Finke. Er solle seine Arbeit mit den Schwerpunkten Energiewende oder fahrradfreundliche Stadt fortsetzen, wünscht sich Briese-Finke. Zurückhaltung üben noch die drei großen Fraktionen. Die größte stellen die Linken, die bei der Wahl von Sozialsenator Steffen Bockhahn, auch von Grünen und SPD unterstützt wurden. Noch sei ja nicht klar, wer sich auf die Stelle bewirbt, erklärt Fraktionsvize Karsten Steffen, aber: „Wir gehen aktuell davon aus, dass wir die Bewerbung von Holger Matthäus unterstützen.“ Bei der SPD gibt es dagegen kein offenes Bekenntnis, den amtierenden Senator zu wählen. „Wir werden uns alle Bewerber ganz genau anschauen“, teilt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Thoralf Sens mit. Es gehe darum, den Besten zu finden. Die CDU hält sich ebenfalls bedeckt; den Posten auszuschreiben, sei Konsens gewesen, erklärt Fraktionschef Berthold Majerus. Offen ist, ob die Chrisdemokraten mit einem eigenen Kandidaten bei der Wahl antreten. „Wir befinden uns in der Diskussion“, sagt er knapp. Die Bewerbungsfrist für den Senatorenposten endet am 3. Juli. Unwahrscheinlich, dass die Bürgerschaft noch vor der Sommerpause wählt. Der nächste Sitzungstermin ist am 8. Juli, dann erst wieder am 9. September. Sollte bis Ende August noch kein Senator für Bau und Umwelt gewählt sein, verlängert sich die Amtszeit von Holger Matthäus um sechs Monate. Bewerben bis 3. Juli Bis zum 3. Juli können Bewerbungen für das Amt des Senators für Bau und Umwelt abgegeben werden. Die sogenannten Beigeordneten, in Rostock Senatoren, werden für sieben Jahre von der Gemeindevertretung, also der Bürgerschaft gewählt. Sie werden dann als Wahlbeamte berufen und nach der Besoldungsruppe B 3 bezahlt, was einem monatlichen Grundgehalt von knapp 7200 Euro entspricht. Ein Senator muss die Laufbahnbefähigung für den höheren Verwaltungsdienst besitzen und mindestens fünf Jahre ein Amt dieser Laufbahn bei einer Kommunalverwaltung oder einer Rechtsaufsichtsbehörde oder einen gleichwertigen Dienstposten ausgeübt haben. Ich arbeite an der Bewer- bung und habe noch viel vor, vor allem bei Ener- giewende und Klimaschutz.“ Holger Matthäus, Bündnis 90/Grüne Thomas Niebuhr

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