Stadt sucht bei Diedrichshagen nach Bauland

Der Bedarf an Bauland für neue Wohnungen ist in der Hansestadt riesengroß. Darum gibt es auch den Auftrag der Bürgerschaft an die Stadtplaner, zu prüfen, ob Ackerflächen am Stolteraer Weg nicht zu Bauland umgewidmet werden können, der Flächennutzungsplan (F-Plan) entsprechend geändert werden kann. Im Oktober 2015 war der Beschluss gefasst worden. In diesem Zusammenhang hat die Rostocker Stadtplanung auch andere Flächen bei Diedrichshagen für eine mögliche Wohnbebauung geprüft. Unter anderen das Areal zwischen Groß Kleiner Weg, Doberaner Landstraße und Reiterhof Blohm. „Es wurden weitere mögliche Eignungsflächen für küstennahes Wohnen rund um Diedrichshagen als Alternativen geprüft“, bestätigt Stadtsprecher Ulrich Kunze, dass sich die Stadtplaner mehr als nur den Acker am Stolteraer Weg angesehen haben. Er nimmt auch sofort etwas Druck vom Kessel, denn „Kleingartenflächen mussten nicht in die Abwägung einbezogen werden“. Die Prüfergebnisse sollen nun, so Ulrich Kunze, der Bürgerschaft Anfang 2017 vorgelegt werden. Der Stadtsprecher ergänzt, dass derzeit mehr als 30 Standorte im gesamten Stadtgebiet unter der Zielstellung geprüft werden, „ob sie kurzfristig als Wohnbaustandorte zur Verfügung stehen könnten“. Doch schon der Prüfauftrag für die rund 200000 Quadratmeter am Stolteraer Weg ist vom Warnemünder Ortsbeirat nicht mitgetragen worden. Der hatte seine Zustimmung für die entsprechende Beschlussvorlage verweigert, sie dennoch nicht verhindert. Stimme man dem Prüfantrag zu, könnte es so aussehen, so die Argumentation des Vorsitzenden des Ortsbeirates Alexander Prechtel (CDU), als würde man auch gleich dem Projekt zustimmen. Dass auch andere landwirtschaftliche sowie Grünflächen auf ihre Eignung für den Wohnungsbau untersucht werden, hat sich in Diedrichshagen längst herumgesprochen. „Das Prinzip Wachstum um jeden Preis ist doch eine Riesensauerei“, schimpft der Diedrichshäger Karsten Ziegler, der Geschäftsführer der Warnemünder Verkehrstechnik-Firma VTP Projektmanagement ist. Offenbar, so vermutet Ziegler, könnten in Rostock Investoren, beraten von guten Anwälten und mit großen Wohnungsgesellschaften als Partner, den F-Plan nach Belieben aushebeln. „Es dürfen für den Wohnungsbau keine intakten Landschaften zerstört werden“, fordert Karsten Ziegler. Die Fläche gegenüber der „Rohrmannschen Koppel“ zwischen Groß Kleiner Weg und Doberaner Landstraße bezieht er da ein. Er eröffnet die Diskussion, „die wir“, so Ulrich Kunze, „ insgesamt im Zuge der anstehenden Überarbeitung des Flächennutzungsplanes erwarten“. Rostocker Investoren haben 2015 ein Projekt vorgeschlagen, mit dem bis zu 180 Grundstücke am Stolteraer Weg bebaut werden könnten. Der Immobilienfachmann und Chef des Handballclubs Empor, Jens Gienapp, und der Architekt Rainer Janzen haben 350000 Quadratmeter Ackerfläche gekauft. Davon sollen 200000 Quadratmeter als Bauland erschlossen werden. Das Wohngebiet „An der Stolteraa“ soll dort entstehen. Thomas Sternberg

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