Vereine kritisieren die Pläne Rostocks zum 800-jährigen Stadtjubiläum 2018. Der dafür einberufene Arbeitsstab hat seit Jahren nicht mehr getagt. Der große Wurf, auch die angemessene Präsentation von Stadtgeschichte, bleibt aus. Es wird lediglich punktuelle Veranstaltungen und Tagungen geben.
„Es gibt kein Fest in Saus und Braus, sondern eher eine Mitbringe-Party“, bringt Stadtsprecher Ulrich Kunze den konzeptionellen Ansatz der Stadt auf den Punkt. Zusammen mit den Feierlichkeiten zur Reformation 2017, dem Stadtgeburtstag 2018 und den Feiern zur Universitätsgründung vor 600 Jahren im Jahr 2019 werde es viele Veranstaltungen und Höhepunkte wie den Internationalen Hansetag oder die deutschen Archivtage geben.
Entsetzen bei Ehrenamtlern: „Es geht doch um die Rostocker, denen werden Archivtage herzlich egal sein, die wollen sich mit ihrer Stadt identifizieren, dazu brauchen wir endlich die große und dauerhafte Ausstellung zur Stadtgeschichte“, sagt Joachim Lehmann, Verein für Rostocker Geschichte. Er legt den Finger auf die Wunde, denn die lang ersehnte Präsentation von Geschichte wird es 2018 nicht geben. Viele, die das Jahr 2018 als Zielstellung ansahen, seien enttäuscht. Nicht nur darüber, dass die Stadt das Museumsgebäude in der August-Bebel-Straße 1 verkaufen wolle, so Lehmann, sondern auch, weil es einfach keine Alternativen gebe.
Thomas Sternberg