Stars der Berliner Kunstszene im Ostalgietalk in der Kunsthalle Rostock

Vor rund 300 Gästen talkten Mühe und Bisky über Ihre Osterinnerungen über Kindheit und Jugend in der DDR und vor allem ihre persönlichen Erinnerungen an den Palast der Republik. Die Palastabende werden im Rahmen der Ausstellung zum Palast der Republik organisiert, der 1976 in Berlin eröffnet und in den Jahren 2006 bis 2008 abgerissen wurde. Der Fotograf Andreas Mühe sagte, für ihn sei der Palast vor allem ein Platz zum Skaten gewesen. Mühe, der zum Mauerfall zehn Jahre als war und in Berlin lebte: „Für mich ist der Palast in der Erinnerung vor allem ein Marmorfläche zum Skaten. Die Entscheidung, den Palast abzureißen und durch das Schloss zu ersetzen, war die blödsinnigste der Stadt Berlin, da es nur darum ging, die Spuren der DDR aus dem Stadtzentrum zu tilgen. Dieser Riss in der Matrix hätte der Straße Unter den Linden sehr gut getan.“ Mühe sagte, die Nachwendezeit persönlich als sehr angenehm in Erinnerung zu haben, „weil die Alten alle damit beschäftigt gewesen sind, den Arsch an die Wand zu kriegen im neuen Westen und wir Kinder unendliche Freiheiten hatten.“ „Wir Ossis reagieren flexibler auf Veränderungen“: Norbert Bisky erinnert sich an den Palast der Republik vor allem „als den ersten Ort, wo ich Malerei erleben konnte.“ Die Wende sei ein „großartiger Moment, weil von einem Tag auf den anderen alles zusammenbrach. Daher sind wir Ossis auch in der Lage, flexibler auf Veränderungen zu reagieren. Ich könnte solche Erlebnisse öfter haben.“ Die beiden Künstler sind der Rostocker Kunsthalle seit Jahren verbunden und hatten dort bereits jeder eine Einzelausstellung und Beteiligungen an Gruppenausstellungen. Im Begleitprogramm des Abends gab es am Originaltresen des Palasts der Republik typische Ostgetränke wie Grüne Wiese und Herrengedeck aus Bier und Sekt. Außerdem spielte die Rostocker Band Meuterland einen Mix aus Punk à la Ton, Steine, Scherben, Rio Reiser-Musik und Irish Folk. Von RND/Michael Meyer

Andreas Mühe und Norbert Bisky - Stars der Berliner Kunstszene im Ostalgietalk in der Kunsthalle Rostock