Streit um eine Straße: Stadt schließt gefährliche Lücke

Lebensgefährlich wird es, verlässt ein Radfahrer Lichtenhagen-Dorf in Richtung Alt-Sievershagen — und umgekehrt. Zwischen den beiden Orten liegt ein 800 Meter langes Stück Rostock. Während die Nachbargemeinden ihre Straßen längst in Ordnung gebracht sowie Rad- und Gehwege errichtet haben, tat die Hansestadt das bisher nicht. „Seit Jahren drängen wir darauf“, sagt Gerhard Matthies, Bürgermeister von Lambrechtshagen-Sievershagen. Jetzt scheint der Wunsch erfüllt zu werden. Bis Ende des Jahres laufen die Planungen, im Frühjahr könnte die komplette Erneuerung des Sievershäger Weges beginnen. „Wir schieben das schon zu lange vor uns her“, sagt Heiko Tiburtius. Bisher habe es andere Prioritäten gegeben, räumt der Leiter des städtischen Tiefbauamts ein. Der Verkehr zwischen Lichtenhagen und der Bundesstraße 105 nahm stark zu, durch neue Wohnbebauung und auch weil die Straße eine wichtige Verbindung zum Ostseepark sei. Die Straße auf dem Rostocker Stadtgebiet sei in einem sehr schlechten Zustand und auch zu eng. Schon Autos und Lastwagen kämen kaum aneinander vorbei, so Tiburtius. „Für Radfahrer ist das gefährlich.“ Auch weil die Straße nicht beleuchtet sei. Das Umdenken der Rostocker hat offensichtlich auch ganz pragmatische Gründe. Der „äußerst mangelhafte baulich-technische Zustand der Straße einschließlich der Entwässerung führte bereits mehrmals zu berechtigten Versicherungsansprüchen an die Stadt“, heißt es in der Vorlage für die Bürgerschaft, die von dieser noch abgesegnet werden muss. Auch Anlieger beschwerten sich wegen überfluteter Grundstücke. Heiko Tiburtius weiß, dass die beiden Nachbarn schon lange auf diese Entscheidung der Stadt warten. „Wunderbar“, sagt Gerhard Matthies, „das erhöht die Sicherheit.“ Das sieht auch Amtskollege Horst Harbrecht aus Elmenhorst-Lichtenhagen so. „Da gibt es erhebliche Gefahren“, sagt er. Die Kehrseite für Harbrecht: Mit der Sanierung erwartet er noch mehr Verkehr im Ort. Rostock plant 700 000 Euro für das Vorhaben ein. Da die Straße nicht voll gesperrt werden könne, rechnet Tiburtius damit, dass bis zur Fertigstellung dann einige Monate vergehen. Thomas Niebuhr

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