Streit um neues Wohngebiet erreicht den Ortsbeirat

Der Immobilienfachmann und Chef des Handballclubs Empor, Jens Gienapp, hat zusammen mit dem Architekten Rainer Janzen eine größere Fläche am Stolteraer Weg gekauft. Als Firma „Ostsee Golf Resort“ wollen sie dort das Wohngebiet „An der Stolteraa“ entwickeln. Der aktuelle Flächennutzungsplan (F-Plan) der Hansestadt sieht dort allerdings kein Bauland vor. Darum gibt es eine Beschlussvorlage für die Bürgerschaft, einen Prüfauftrag auszulösen, ob dort überhaupt Bauen möglich ist oder nicht. „Ich bitte Sie, dieses Prüfverfahren zu begleiten“, sagte Gienapp am Dienstagabend vor dem Ortsbeirat. Doch der will nicht und lehnte eine Zustimmung für den Antrag ab. „Stimmen wir dem Prüfantrag zu, könnte es so aussehen, als würden wir auch dem Projekt zustimmen“, benannte der Vorsitzende des Ortsbeirates Alexander Prechtel (CDU) seine Bauchschmerzen. Der Chef des Stadtplanungsamtes, Ralph Müller, sieht das Anliegen kritisch. „Es gibt in Rostock bessere Standorte für Wohngebiete als in einem Landschaftsschutzgebiet, zumal dort eine komplizierte Erschließung notwendig ist“, sagte Müller vor dem Ortsbeirat. Er verwies darauf, dass konkret zwei Wohngebiete in Planung (Golfplatz Diedrichshagen, Holzhalbinsel Stadthafen) sind und zwei weitere in Biestow und Gehlsdorf vorbereitet werden. „Damit schaffen wir 6500 Wohnungen“, so Müller. Es müsse geprüft werden, ob es darüber hinaus Bedarf gebe. Michael Giersberg, Leiter eines Gutachterbüros für Raum- und Umweltfragen, hält dort das Bauen für möglich. Bäume und Biotope blieben erhalten. Es werde nur Ackerfläche in „Insellage“ aufgegeben. tst

Warnemünde - Streit um neues Wohngebiet erreicht den Ortsbeirat