Trinkwasser sprudelt aus zwei Brunnen

Die Luft steht mitunter in Warnemünde. Wenn dann noch die Temperaturen über die 30-Grad-Marke klettern, lechzen alle nach Erfrischungen. Die bieten kostenlos zwei Trinkwasserbrunnen im Ort. So ein Angebot gibt es weder in Rostock noch in den benachbarten Ostseebädern — wie Versorger Eurawasser bestätigt. „Kann ich das trinken?“, ruft der sechsjährige Peter seiner Mutter zu. „Nein, Brunnenwasser ist gefährlich“, antwortet Jeannette Klinger aus Berlin. Doch Peter überzeugt sie, schließlich gebe es doch so etwas wie einen Hahn. In der Tat ist die Quelle auf einem Sockel unterhalb des Teepotts ein klassischer Trinkwasserbrunnen. „Das hilft, das ist toll“, urteilt Jeannette Klinger schließlich. Der zweite Trinkbrunnen ist eine richtige Pumpe. Sie steht an der Bahnhofsbrücke. Der dreijährige Moritz Bräuner aus Bern in der Schweiz pumpt, bis das Wasser aus dem Rohr schießt. Dann hält er seine Unterarme unters Wasser. Die Tropfen darf er sogar ablecken, auch dieses Wasser wird ständig kontrolliert. Moritz‘ Mutter, Ann-Elisabeth Bräuner, macht mit Sohn und eigener Mutter jedes Jahr Urlaub in Warnemünde. Schon als Kind war sie im Ostseebad. „Mein Mann hatte dienstlich mit der Seefahrtsschule zu tun, da hat er mich vor 32 Jahren das erste Mal mit hergenommen“, erzählt sie. Entstanden sei eine dauerhafte Beziehung. Sie schwärmt, wie toll sich alles entwickelt habe, auch die Trinkwasserbrunnen gehörten dazu. Der an der Bahnhofsbrücke heißt „Lütt Pütt“ und wird auch oft benutzt, um Hunden Wasser zu geben. Im Atelier des Rostocker Künstlers Mike Bauer wurde im Auftrag der Eurawasser die blumig-bunte Gestaltung angefertigt. „Die 100 Zentimeter hohe Säule ist direkt an das Trinkwassernetz angeschlossen und bietet eine schnelle Erfrischung“, sagt Gabi Kniffka von Eurawasser. Einmal wöchentlich werden die Brunnen kontrolliert und gesäubert. Das Trinkwasser in Rostock, so Gabi Kniffka, sei das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. „Leider wird besonders der Trinkbrunnen am Teepott immer wieder als Aschenbecher und Mülleimer missbraucht“, benennt Gabi Kniffka ein Problem. Das andere ist, dass wirklich nur diese beide Brunnen Trinkwasser sprudeln lassen. Beim Umgangs-Brunnen in der Alexandrinenstraße ist das Wasser ungenießbar. „So wie in allen anderen Rostocker Brunnen auch, befindet sich das Wasser dort in einem Kreislauf und darf auf keinen Fall getrunken werden“, betont die Fachfrau. Auf das Trinkwasser weisen Schilder ausdrücklich hin. An allen Brunnen Warnemündes ist Katja Guthoff aus Hamburg mit Nichte Anna und Neffen Julian, gestern vorbeimarschiert. „Wir wollen zum großen Wasser an die Ostsee und dort den Sommertag genießen“, erzählt Katja Guthoff auf dem Weg zum Strand. Pumpe liefert doppelte Menge Wasser 230000 Liter Trinkwasser fließen im Jahr aus dem „Lütt Pütt“ am Altem Strom an der Bahnhofsbrücke. Die Pumpe läuft von April bis November. Der 4000 Euro teure Brunnen wurde 2012 saniert, da Vandalen den Pumpschwengel abgerissen hatten. 100000 Liter spendet die Trinkwassersäule am Teepott pro Saison. In der Zeit von November bis Mitte Mai wird der Brunnen abgestellt und gegen Vandalismus mit einer Schutzkappe versehen. Er wurde bereits 2004 in Betrieb genommen. Thomas Sternberg

Warnemünde - Trinkwasser sprudelt aus zwei Brunnen