Tüftler bekommen Geld für gute Ideen

Die Technologiezentren des Landes möchten gute Ideen künftig auszeichnen. Gestern war in Warnemünde der Startschuss für den „Inno Award“. Der besten Idee winkt eine Auszeichnung im Wert von 10 000 Euro. Es wird aber nicht nur ein Check ausgestellt. „Wir wollen damit auch Existenzgründung betreiben“, sagt Mario Kokowsky, Vorsitzender des Verbunds der Technologiezentren in Mecklenburg-Vorpommern (VTMV), die gestern im Warnemünder Technologiepark ihren Innovationspreis vorstellte. Bewerber können aus dem gesamten Bundesgebiet kommen, vorrangig Schüler, Studenten oder Mitarbeiter von Universitäten oder Hochschulen. Zwar können auch Unternehmen teilnehmen, diese müssen aber in Mecklenburg-Vorpommern ansässig sein oder dies zumindest beabsichtigen. Der erste Preis hat mit 10 000 Euro einen beachtlichen Wert. Doch nur die Hälfte wird als Geldleistung ausgezahlt, die restliche Summe umfasst Sachleistungen. „Die hängen dann vom jeweiligen Bedarf ab“, so Kokowsky. Die können Rechtsberatung und Marketing, aber auch die Bereitstellung von Räumen in einem der teilnehmenden Technologiezentren umfassen. Der Zweitplatzierte wird noch mit stolzen 6000, der Dritte mit 2000 Euro belohnt. Ralph-Michael Achtenhagen, Geschäftsführer des Innovations- und Trendcenters in Bentwisch, legt das Hauptaugenmerk aber nicht nur auf die drei Preisträger: „Es geht bei allen Bewerbungen auch darum, sie durch unser Know-How voranzubringen.“ Bis zum 30. April können via Internet die Ideen und Konzepte eingesandt werden. „Das Ziel für unser Land ist es, die Innovationsbasis zu stärken und auszubauen, Firmen sollen ihren Standort auch in MV finden können.“ Drei Maßstäbe werden zur Bewertung der Ideen herangezogen: der Innovationsgrad, die technische Umsetzbarkeit und das Marktpotenzial. Kokowsky rechnet mit etwa 50 eingehenden Bewerbungen. „Aber wünschen würde ich mir zwischen 75 und 100.“ Vorteile bei Studenten gegenüber Schülern sieht Mario Kokowsky nicht: „Alle reichen in der Regel gleichwertige Ideen ein.“ Das hätten Wettbewerbe der vergangenen Jahre gezeigt. Der Innovationspreis sei einmalig in Deutschland. „Es gibt zwar auch in anderen Bundesländern Verbünde von Technologiezentren, aber solch einen Wettbewerb haben sie nicht“, sagt Ralph-Michael Achtenhagen. Der „Inno Award“ sei für den VTMV auch nicht ganz uneigennützig. „Wir denken, dass wir damit auch auf den Technologie-Standort MV aufmerksam machen können“, sagt Verbandsvorsitzender Mario Kokowsky. Verbund der Technologiezentren Die Technologiezentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern haben sich 2012 zum Verbund der Technologiezentren in Mecklenburg-Vorpommern (VTMV) zusammengeschlossen. Die Technologiezentren verstehen sich als wichtige Bindeglieder, um zwischen Wissenschaft und Forschung den Technologietransfer zu befördern. In den Zentren wurden in den vergangenen Jahren mehr als 2000 Unternehmen unterstützt und mehr als 10 000 Arbeitsplätze geschaffen. Unternehmensgründer nutzen die Infrastruktur und die Netzwerke sowie die Beratungs- und Fördermöglichkeiten in den Zentren zu vergünstigten Konditionen. Mit dem Verbund soll auch die Außenwirkung gebündelt werden und über das Bundesland hinauswirken. Jens Barkhorn

Warnemünde - Tüftler bekommen Geld für gute Ideen