5000 Besucher am „neuen Volkstheater“

Ein positives Fazit zieht das Rostocker Volkstheater zum Spielzeitauftakt. Seit dem 1. Spektakel „Stapellauf — Neubeginn“ unter dem neuen Intendanten Sewan Latchinian am 20. September seien rund 5000 Besucher ins Theater gekommen. Latchinian räumt auch Rückschläge ein. So musste am vergangenen Sonnabend eine „Stapellauf“-Aufführung wegen zu geringer Resonanz abgesagt werden. „Möglicherweise habe ich das Publikumsverhalten nicht zutreffend eingeschätzt“, sagt der Intendant. Am 3. und 4. Oktober sollte es eine Doppelveranstaltung geben. Es sei gelungen, einen Großteil der 100 Voranmeldungen für das nun abgesagte Spektakel umzulenken. Parallel habe es viele Veranstaltungen in Rostock gegeben. Die Planungen stammten noch aus dem April. In den kommenden Wochen würden weitere Änderungen im Spielplan nötig sein. So sei das für den 2. Oktober geplante Kapitänsdinner auf den 6. November verschoben. „Mit dem gleichen Gast Herrn Sascha Gluth“, so Latchinian. Grund: geringe Nachfrage und technische Probleme. Das Volkstheater plant in diesem Jahr 50 Premieren. Bei einigen Vorstellungen habe es wegen starker Nachfrage sogar aufgerüstet. So seien zu „Ingrid Babendererde“ und „Peter und der Wolf“ Extra-Termine geplant. Latchinian weiß sich von der Politik beobachtet, fällt sein Start in Rostock doch genau in die Debatte zur Zukunft des Theaters. Eine Absage spricht sich da schnell herum. Sein Resümee sei dennoch gut: „Die bisherigen Publikumsreaktionen sind überwältigend positiv und beglückend.“ Dies werte er als „Beginn der wachsenden Akzeptanz des Volkstheaters“. Ein besseres Image hatte Kulturminister Mathias Brodkorb (SPD) gestern im OZ-Interview vom Theater eingefordert. Latchinian reagiert: Genau dies sage er „seit Monaten fast gebetsmühlenartig“. Das Theater müsse „künstlerisch ambitionierter, gesellschaftlich relevanter“ werden. „Ich denke sagen zu dürfen, dass das neue Volkstheater unter meiner Intendanz sich genau in diese Richtung entwickelt.“ Die Rostocker Bürgerschaft wird in den kommenden Monaten die Diskussion zur Zukunft des Volkstheaters fortsetzen. Bis Ende Januar soll ein Beschluss her. Eine Option wäre die Schließung von Sparten, die der neue Intendant ablehnt. Frank Pubantz

Stadtmitte - 5000 Besucher am „neuen Volkstheater“