Das Unsichtbare sichtbar machen

Einmalige Blicke hinter die Kulissen einer Inszenierung bekommen Besucher der dritten OZ-Theaterwerkstatt am 14. Juni im Volkstheater. Dabei wird es laut, schrill und „goldig“, versprechen die Organisatoren und Mitarbeiter, die ihr Handwerk präsentieren werden. Maskenbildner, Ankleiderinnen, Beleuchtungstechniker, die Requisite — ohne sie und ohne die Teamarbeit funktioniert ein Stück nicht. Doch was macht ihre Arbeit aus, während der Zuschauer eine nahezu reibungslose Aufführung auf der Bühne sieht? Das scheinbar Unsichtbare sichtbar machen — das ist das Anliegen der Veranstaltung. Dazu zählt zum Beispiel, wie Licht bei einem Stück eingesetzt wird. „Mit Licht können bestimmte Stimmungen ausgedrückt werden. Warum das so ist, wollen wir erklären“, sagt Beleuchtungsobermeister Ekkehart Merker. Er bedient während eines Stücks manuell die Lichttechnik, lässt die Darsteller mal im grellen, mal im schummerigen Licht erscheinen. „Wir stellen verschiedene Arten von Scheinwerfern vor, lassen auch mal ein paar von der Decke runter“, so Merker. Auch der Bereich Maske, der sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist, wird bei der OZ-Theaterwerkstatt vorgestellt. Besucher erleben live, wie Tänzerin Teresa Lucia Forstreuter für das Tanztheaterstück „Schwarz Weiß Schwan“ geschminkt wird. „Es wird dann auf einer Videoleinwand übertragen“, erklärt Produktionsleiter Mathias Betyna. Anschließend probiert Teresa Lucia Forstreuter ihr Kostüm an. Die Besucher erhalten die Chance, Fragen direkt an Maskenbildner und Ankleiderinnen zu stellen. „Die Ankleiderinnen sind für die Pflege der Kostüme zuständig. Sie bereiten sie vor und machen auch die Umzüge hinter der Bühne“, erklärt Jenny-Ellen Fischer. Sie leitet die Abteilung Kostüme im Volkstheater und ist verantwortlich für den Fundus der Kulturstätte. Bei jeder Aufführung ist Adrenalin im Spiel. Man wisse nie, ob ein Kostüm plötzlich reißt oder ein Knopf abfällt. „Dann muss man improvisieren oder den Darsteller einfach auftreten lassen“, erzählt Fischer. Für Überraschungen sorgt die Requisite am 14. Juni, die Bühneneffekte simulieren wird. „Ich verrate nur so viel: Sie ist auch für die Pyrotechnik zuständig, also alles, was explodiert“, sagt Produktionsleiter Betyna. Für die anderen lauten Töne außerhalb der Explosionen sind aber Tontechniker wie Jörg Adam zuständig. Mit ihm tauchen die Teilnehmer in die Welt der Soundeffekte ein. Hier können sie sogar einmal selbst ausprobieren, wie ihre eigene Stimme durch Verfremdungen ganz neue Höhen und Tiefen erreicht, verspricht Adam. Die OZ-Theaterwerkstatt rund um das Thema „Technik“ findet am 14. Juni um 11 Uhr im Großen Saal statt. Abends um 18 Uhr ist die letzte Vorstellung von „Schwarz Weiß Schwan“. Ein Glücksfall, sagt Betyna. So sehen die Besucher am Vormittag die fertige Bühne. Kinder haben freien Eintritt Vier Euro für vier Sparten: Bei der OZ-Theaterwerkstatt am Sonntag, 14. Juni, um 11 Uhr im Großen Saal bittet das Theater Erwachsene um ein moderates Eintrittsgeld. Der Grund: Bei Vorstellungen, die das Volkstheater kostenlos anbietet, gehen Besucherzahlen nicht in die Statistik ein. Da Zahlen aber für die Politik maßgeblich für die Beurteilung der Arbeit — und damit die Zukunft des Hauses — sind, sollen die Besucher gezählt werden. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt. Spaß und Bildung sind Besuchern der Theaterwerkstatt sicher. Der Vorverkauf an der Kasse des Volkstheaters, Doberaner Straße 134/135, läuft. Auch am Veranstaltungstag ist die Kasse geöffnet. Wir lassen auch ein paar Scheinwerfer von der Decke runter.“Ekkehart Merker, Beleuchter Josephine Gerlach und Katarina Sass

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