Für die Premiere muss die Glatze perfekt sitzen

Kröpeliner-Tor-Vorstadt — Heute feiert „Der zerbrochne Krug“ Premiere am Volkstheater. Bevor es ernst wird für den Hauptdarsteller Steffen Schreier, der den Dorfrichter Adam spielt, sitzt er Stunden in der Maske und lässt sich in den Dorfrichter Adam verwandeln. „Bis die Glatze sitzt, brauche ich etwa 45 Minuten“, sagt Maskenbildnerin Marion Mühle vor der zweiten Hauptprobe. Sie steckt seine schulterlangen Haare strähnchenweise am Hinterkopf fest und setzt Schreier dann eine gummiartige Haube auf. „Mit einem speziellen Hautkleber befestige ich die Maske“, erklärt Mühle. Noch sieht es nicht sehr realistisch aus. Doch mithilfe von hautfarbener Schminke wird die Glatze eins mit Schreiers Kopf. Kurz vor dem großen Auftritt geht Schreier noch einmal seine Rolle durch. „Das Textlernen ist ein Kampf“, sagt er und lacht. Doch mit dem wiederholten Vorsprechen und den Proben nähere man sich der Rolle immer mehr. „Ich kann bei dieser Rolle auch gut Themen aus der Gegenwart einbauen zum Beispiel das Thema Ämtermissbrauch.“ Schreier zwinkert. Seine Kollegin Undine Cornelius, die heute die Witwe Marthe Rull spielen wird, verrät, wie sie Texte am besten lernt. „Man muss auch entspannen können. Zu verkrampft darf man nicht sein“, sagt sie. Lampenfieber hätten beide trotz der Berufserfahrung noch immer: „Je älter man wird, desto dünnhäutiger wird man auch“, sagen sie. Karten für die Premiere „Der zerbrochne Krug“ um 19.30 Uhr im Volkstheater sind noch an der Abendkasse erhältlich. Für das Stück bildet Heinrich Kleists Lustspiel die Vorlage, inszeniert hat es Intendant Sewan Latchinian — mit einigen Veränderungen. kas

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